Die Linksfraktion legt dem Landtag zentrale Ergebnisse des Kultus-Projektes „Bildungsland Sachsen 2030“ zur Abstimmung vor

Die Linksfraktion legt dem Landtag am Donnerstag zentrale Ergebnisse des Projektes „Bildungsland Sachsen 2030“ zur Abstimmung vor (Drucksache 7/15943). Der vom Kultusministerium angestoßene Debattenprozess mündete in Empfehlungen der Expertenräte, in Handlungs­empfehlungen der Bildungsforen sowie in Kernforderungen des Landeselternrates. Die Fraktion fordert zentrale Veränderungen. So soll der Unterricht mittels neuer Lehrpläne modernisiert werden, die Schülerinnen und Schüler stärker in die Lernprozesse einbeziehen. Demokratische Mitbestimmung soll den Schulalltag prägen. An jeder Schule sollen multiprofessionelle Teams sowie Verwaltungskräfte die Lehrkräfte entlasten. Deren Arbeitszeit soll erfasst werden. Zur Entlastung der Familien fordert die Linksfraktion kostenfreie Mittagsversorgung, mehr psychologische Unterstützung, bessere Inklusion sowie Nachteilsausgleiche bei Dyskalkulie. Nicht zuletzt will die Linksfraktion das Lehramtsstudium verbessern: Alle Studierenden sollen während des gesamten Studiums Praxisphasen durchlaufen, die Prüfungslast soll sinken und die Gründe für Studienabbrüche sollen analysiert werden.

Die bildungspolitische Sprecherin Luise Neuhaus-Wartenberg sagt:

„Es ist Zeit für Neues und für die Konzentration aufs Wesentliche. Wir müssen es zur Kenntnis nehmen, wenn junge Leute Debatten über den Sinn von Hausaufgaben oder einen frühen Schultagesbeginn anstoßen. Mutige Vorschläge gehören auf den Tisch! Es kommt darauf an, was für den späteren Lebensweg der jungen Leute am besten ist. Viele Hoffnungen ruhen auf dem Prozess ,Bildungsland 2030‘ – das Parlament soll die Regierung beauftragen, zentrale Empfehlungen umzusetzen!

Auch die PISA-Studie 2022 zeigt: Wir müssen handeln. Wir wollen mehr Freiräume für Lehrende und Lernende, die Schülerinnen und Schüler sollen stärker eigenständig und projektbezogen lernen. Zusätzliche Belastungen der Lehrkräfte wollen wir mit geschultem Personal abbauen. Genauso wichtig sind die Entlastung der Familien und ein Lehramtsstudium, das weniger darauf ausgelegt ist, wissenschaftliche Fachleute hervorzubringen. Nötig sind vor allem Menschen, die mit hoher Sozialkompetenz Bildung vermitteln.

Schule ist nicht nur Unterricht, sie ist ein Ort der Gemeinschaft, ein Lern- und Lebensort. Junge Menschen brauchen in jeder Schulart, zu jedem Zeitpunkt eine optimale Förderung ihrer kognitiven, sozialen, emotionalen und kreativen Kompetenzen. Das ist im Freistaat nicht gewährleistet, was schon die hohe Schulabbruchquote belegt. Sachsen steht in den teils dubiosen Bildungsvergleichsstudien auch deshalb so gut da, weil früh aussortiert wird, wer schlechte Noten hat. Damit das so bleibt, wird die Einrichtung von Gemeinschaftsschulen nicht gefördert. Auch das wollen wir ändern.“