Gebhardt: Strukturwandel Richtung E-Auto sozial abfedern – nicht nur Leuchttürme feiern, auch an Zulieferer denken!

 

Zum Start der Produktion des ersten E-Auto-Großserienmodells von VW heute in Zwickau erklärt Rico Gebhardt, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag, der an dem offiziellen Festakt teilgenommen hat:

Sachsen soll Industrieland bleiben – da ist es ein gutes Zeichen, wenn die Autoindustrie als eine der Säulen des sächsischen Industriestandortes auf der Höhe der Zeit ist.

Allerdings wird die Freude durch den gerade in Sachsen sozial völlig ungeordneten Strukturwandel im Automobilbereich stark getrübt. So schön Beschäftigungsgarantien für Stammbelegschaften sind, das Schicksal der entlassenen Leiharbeiter der vergangenen Jahre darf uns nicht unberührt lassen! Zudem sind zurzeit Zehntausende Arbeitsplätze in der hiesigen Automobilindustrie durch die Umstellung auf E-Mobilität bedroht – ich erneuere daher unsere Forderung an die Spitzen der Sächsischen Staatsregierung, wie im Kohlerevier so auch im Automobilbereich den Strukturwandel so zu begleiten, dass er sozialverträglich sein kann.

Es reicht nicht, einen Produktions-Leuchtturm zu feiern – dabei darf die Zulieferindustrie nicht in den Schatten gestellt werden. Denn ihr Schicksal entscheidet über die soziale Stabilität der Region. Klimafreundliche Mobilität ist wichtig und sollte nicht verteufelt werden – sie ist aber nur nachhaltig, wenn sie sozial abgefedert ist.