Susanne Schaper: Umgang mit Pflegekräften ist ein Trauerspiel – schnell zweiten „Corona-Bonus“ für alle gewähren!

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Wie das Sozialministerium mitteilt, soll der sächsische Anteil am „Corona-Pflegebonus“ in Höhe von 500 Euro pro Person im Dezember ausgezahlt werden. Dazu sagt Susanne Schaper, Sprecherin der Linksfraktion für Gesundheitspolitik:

„Wer heute einen Blick in die Krankenhäuser und Heime wirft, sieht: Pflegekräfte leisten unter größtem persönlichen Einsatz und bei ständiger Infektionsgefahr enorm viel. Ihr Einsatz, gerade in der wesentlich größeren zweiten Welle, muss belohnt werden. Es ist ein Trauerspiel, dass die Landesregierung ein halbes Jahr gebraucht hat, um den sächsischen Anteil am Pflegebonus zu den Beschäftigten zu bringen. Das ist nicht ,unbürokratisch‘, sondern peinlich. Der verspätete Bonus honoriert auch nur das Engagement in der ersten Welle. Ich erwarte, dass die sächsische Staatsregierung sich für einen zweiten Pflege-Bonus einsetzt, der den Kampf der Pflegekräfte gegen die wogende zweite Welle honoriert.

Von einem solchen zweiten Bonus sollten alle Pflegekräfte in den Pflegeheimen und Krankenhäusern profitieren. Medienberichte zufolge wird zudem ein schon vereinbarter Corona-Bonus, den die Krankenhäuser freiwillig auszahlen können, nur an 14 der 79 sächsischen Krankenhäuser fließen.

Aber mit Boni ist es längst nicht getan. Die Einkommen in der Pflege müssen dauerhaft erhöht werden. Die Löhne müssen rauf auf das Niveau in der Krankenpflege der westlichen Bundesländer. Nötig sind mehr Ausbildungsplätze und finanzielle Anreize für die Ausbildung. Das ist finanzierbar, wenn alle Menschen in Deutschland, die im Job oder am Kapitalmarkt Einkünfte erzielen, für deren volle Höhe in eine solidarische Pflege-Vollversicherung einzahlen.

Wir werden bei den Haushaltsverhandlungen darauf dringen, dass die Staatsregierung Sachsens Krankenhäuser endlich dauerhaft gut finanziert und die Empfehlungen der Enquete-Kommission Pflege umsetzt.“