Rico Gebhardt: Ausweitung der Testpflicht kann Impfen nicht ersetzen und wird die dritte Welle in Sachsen nicht brechen

 

Nach der Veröffentlichung der angepassten Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung erklärt Rico Gebhardt, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag:

„Vor dem Hintergrund stark steigender Infektionszahlen und der Ausbreitung der hoch ansteckenden Mutanten in ganz Sachsen, halte ich die Ausweitung der Testpflicht nicht für das geeignete Mittel um die Corona-Pandemie in Sachsen nachhaltig zu bekämpfen.

Der massenhafte Einsatz von Schnell- und Selbsttests kann nur eine Ergänzung bei der Pandemiebekämpfung sein und wird eine Überlastung der Krankenhäuser im Freistaat Sachsen nicht verhindern. Uns drohen katastrophale Zustände auf den Intensivstationen, die alles bisher Erlebte in den Schatten stellen könnten.

Die Versäumnisse beim Impfen fallen uns jetzt auf die Füße. Es ist die unbequeme Wahrheit, dass nur ein harter Lockdown unter Einbeziehung der Wirtschaft die dritte Corona-Welle wirklich brechen kann. Ich kann sehr gut verstehen, dass sich die Menschen ihr „normales Leben“ zurückwünschen. Das darf aber nicht dazu führen, dass die Staatsregierung vor dem laut geäußerten Unmut aus Teilen der Bevölkerung einknickt.

Das einzige Mittel, was diese Pandemie wirklich in die Knie zwingen wird, ist ein ausreichender Impfschutz der Bevölkerung. Das Impfen muss endlich im Zentrum aller Anstrengungen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie stehen. Davon darf uns die neue Teststrategie nicht ablenken.“