Marco Böhme: Bildungsticket führt teils zu höheren Preisen für die Schülerbeförderung – für ein sachsenweit günstiges Ticket!

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Der Verkehrsverbund Mittelsachsen will sein bisheriges Schülerticket abschaffen und nur noch das Bildungsticket anbieten. Tausende Schülerinnen und Schüler müssten dann mit Mehrkosten rechnet. Marco Böhme, Sprecher der Linksfraktion für Klimaschutz und Mobilität, erklärt:

„Das Bildungsticket wurde zum Schuljahresbeginn mit dem Versprechen eingeführt, dass alle Schülerinnen und Schüler im Freistaat ein einheitliches und günstiges Ticket für Bus und Bahn bekommen würden. Doch dieses Versprechen wurde nicht eingehalten: Azubis, Schülerinnen und Schüler von Kolleg-Schulen und auch Freiwilligendienstleistende sind bislang ausgenommen. Zudem gibt es nach wie vor unterschiedliche Regelungen zwischen den Verkehrsverbünden zu den Tarifbedingungen, etwa zur Fahrradmitnahme. Auch die Preise sind nicht einheitlich: Der Freistaat bezuschusst das Ticket, sodass es sachsenweit für 15 Euro pro Monat angeboten werden kann, im Vogtland und bis zuletzt im Verkehrsverbund Mittelsachsen galten jedoch weiterhin günstigere Elternbeiträge für die regionale Schülerbeförderung.

Von einem sachsenweit einheitlichen günstigen Ticket für alle jungen Menschen sind wir meilenweit entfernt. Wenn das Bildungsticket in bestimmten Landkreisen zu höheren Preisen für den Schülerverkehr führt, ist etwas schiefgelaufen. Genau davor hatten wir gewarnt. Wir fordern, dass die Bedingungen für das Ticket spätestens zu Beginn des Schuljahres 2022/2023 sachsenweit angepasst werden. Der Preis muss auf zehn Euro im Monat bei sachsenweiter Gültigkeit sinken und auch Auszubildende, Kolleg-Schülerinnen und -Schüler sowie Freiwilligendienstleistende sollten das Bildungsticket nutzen dürfen. Perspektivisch muss der öffentliche Personennahverkehr allen jungen Menschen in Sachsen kostenlos angeboten werden.

Schnelle Anpassungen beim Bildungsticket erwarte ich allerdings nicht. Die Staatsregierung teilt mit (Drucksache 7/8463), dass es noch keine Einigung mit den Landkreisen zur Erweiterung des Ticketangebots gäbe. Das politische Gezerre zwischen SPD-Wirtschaftsminister und CDU-Landräten zulasten der jungen Menschen muss aufhören! Es zeigt sich erneut: Sachsen braucht einen einheitlichen Tarifverbund. Das Tarif-Wirrwarr und die Kompetenzstreitigkeiten müssen beendet werden, um einheitliche Rahmenbedingungen im sächsischen ÖPNV zu schaffen.“