Luise Neuhaus-Wartenberg: Lehrpläne flexibilisieren – nicht vorrangig Wissen eintrichtern, sondern zum Umgang damit befähigen

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Der Bildungsausschuss des Landtages hört heute Sachverständige zum Antrag der Linksfraktion „Lehrpläne weiterentwickeln – Rahmenlehrpläne einführen“ (Drucksache 7/7119). Dazu sagt die bildungspolitische Sprecherin Luise Neuhaus-Wartenberg:

„Wir wollen nicht länger nur über Personalstellen und digitale Endgeräte sprechen, wenn es um Bildung geht. Wir müssen dringend debattieren, was wie gelernt und gelehrt wird. Es darf nicht darum gehen, möglichst schnell möglichst viel Wissen in die Köpfe zu pumpen, denn Schulen sind keine Wissens-Mast-Betriebe. Es kommt vielmehr auf Motivation an, auf Neugier, Eigeninitiative und Teamgeist. Die Schülerinnen und Schüler sollen Lust aufs Lernen haben. Es ist deshalb falsch, den Fokus einseitig auf das Eintrichtern von Fakten- und Detail-Wissen zu legen. Deshalb brauchen wir Rahmenlehrpläne und keine bis ins Detail aufgeschlüsselten Festlegungen. Auswendig Gelerntes und wieder ausgespucktes Wissen hilft nichts, denn unsere Welt wirft komplexe und vielfältige Fragen auf. Wir wollen mündige junge Menschen, die Fragestellungen in Eigeninitiative bearbeiten können und lernen, selbst über ihre Anliegen zu entscheiden. Dazu ist ein neuer Bildungsbegriff nötig, der auch auf emotionale und soziale Kompetenz abstellt.

Rahmenlehrpläne bieten mehr Freiräume für Lehrende und Lernende und eine stärkere Orientierung an den lebensweltlichen Belangen von Schülerinnen und Schülern. Sie verzichten auf eine detaillierte Prozessplanung des Unterrichts. Die Mitgestaltung des Unterrichts durch die Schülerinnen und Schüler sowie Eigenständigkeit und Selbstregulation beim Lernen spielen eine große Rolle. Der Unterricht ist von vornherein stärker projektbezogen und handlungsorientiert angelegt. Damit entspricht er den Erfordernissen einer modernen Sozial- und Arbeitswelt. Es ist also höchste Zeit für neue Antworten auf die alten Fragen.“