Sarah Buddeberg: Gerechtigkeit jetzt – gleichwertige Arbeit gleich bezahlen!

 

In Sachsen erhielten Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien 2020 fast 12 Prozent weniger Lohn als Männer. Es liegen schon lange belastbare statistische Analysen zum Einfluss ungleicher Arbeitsbewertungen vor, die „die Annahme einer geschlechterdifferenten Bewertung und Entlohnung von (gleichwertiger) Arbeit zuungunsten der weiblichen Erwerbstätigen“ bestätigen. Mit einem neuen Antrag fordert die Linksfraktion die Staatsregierung zu Maßnahmen auf, um die Entgelt-Lücke endlich zu schließen (Drucksache 7/12514). Die gleichstellungspolitische Sprecherin Sarah Buddeberg erklärt anlässlich des Equal Pay Day am heutigen 7. März und des morgigen Internationalen Frauentages:

„Gleiche oder gleichwertige Arbeit muss auch gleich bezahlt werden. Da Selbstverpflichtungen oder Mentoringprogramme bislang keine sichtbaren Veränderungen erreicht haben, fordern wir die Staatsregierung auf, grundlegende Strukturen zu verändern. Die erheblichen Lohnlücken sind kein Schicksal, sondern ein Missstand, der behoben werden muss. Die Hürden für Frauen im Erwerbsleben müssen endlich abgebaut werden. Die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am Arbeitsmarkt muss sichergestellt werden. Dies ist die unbedingt notwendige Grundvoraussetzung für eine zukunftssichere, gerechte Gesellschaft.

Angesichts der Abwanderung hochqualifizierter Frauen aus Sachsen müssen die hiesigen Bedingungen dringend verbessert werden. So müssen frauendominierte Berufe und Tätigkeiten generell aufgewertet werden. Das neue Gleichstellungsgesetz, das die Koalition plant, muss die schlechtere Bezahlung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt endlich beenden. Island macht es vor: Der 2018 eingeführte ,Equal Pay Act‘ verpflichtet Unternehmen zu gesetzlich normierten Bewertungsstandards, Audit- und Zertifizierungs­verfahren. So wurde die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen innerhalb kürzester Zeit deutlich verkleinert. Das sollten wir uns in Sachsen zum Vorbild nehmen!

Am 8. März tragen wir diese und weitere wichtige feministische Forderungen auf die Straße. Dieser Tag rückt Frauenrechte ins Zentrum der politischen und gesellschaftlichen Aufmerksamkeit und würdigt alle bisherigen Kämpfe um die Gleichstellung der Geschlechter und gegen patriarchale Herrschaftsstrukturen. Deshalb unterstützen wir den Volksantrag, den 8. März zum gesetzlichen Feiertag zu machen und ihn so in seiner Bedeutung aufzuwerten.“