Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag
#sogehtsolidarisch Mitte September 2024

Liebe Leserin, lieber Leser,

Die Linke bleibt im Landtag! Unser Herz schlägt links und wir stehen zu unseren Überzeugungen, auch wenn uns der Wind ins Gesicht bläst. Wie auch immer die neue Koalition aussieht: Sie wird mit uns zu rechnen haben. Wir machen Druck für Gerechtigkeit und ein friedliches Zusammenleben, mit klarem Fokus auf Themen, die das Leben für alle besser machen. Scheinlösungen und Stimmungsmache sind nicht unsere Sache. Angesichts des Erfolgs der extremen Rechten ist unsere Verantwortung umso größer, die Demokratie zu verteidigen und zugleich eine klar erkennbare linke Opposition zu sein. Diesen Auftrag nehmen wir an – auch mit nur noch sechs Abgeordneten.

Kevin Reißig, Pressesprecher

 

Inhaltsverzeichnis

 
  1. Landtag entscheidet am 26. September über das Kita-Moratorium
  2. Bis jetzt nur 421 sächsische Anträge bewilligt – der Ostrenten-Härtefallfonds ist gescheitert!
  3. Anstieg der Kranken- und Pflegekassenbeiträge verhindern
  4. Hygienemuseum vor schmerzhaften Einschnitten
  5. „Rheinmetall-Theater“ Zittau-Görlitz?
  6. Einsturz der Carolabrücke: Sichere Verkehrswege für alle!
  7. CSD Bautzen: Innenministerium ignorierte Warnzeichen
  8. Absetzung von Klaus Heckemann ist die richtige Entscheidung
  9. Auch das gibt’s
 

Landtag entscheidet am 26. September über das Kita-Moratorium

 

Am 26. September tritt der „alte“ Landtag ein letztes Mal zusammen und wird auch über eine wichtige Forderung der Linksfraktion entscheiden: Alle Kitas in Sachsen müssen erhalten bleiben, auch wenn die Kinderzahlen sinken! Personal, das frei wird, muss zur Qualitätsverbesserung eingesetzt werden: Eine Fachkraft soll weniger Kinder zu betreuen haben als bisher. Wir sind gespannt, wie die Fraktionen abstimmen werden – schließlich ist die alte Koalition ist am Ende und eine neue nicht in Sicht, ein Auftrag des Landtages an die Staatsregierung aber umso wichtiger.

 
 

Bis jetzt nur 421 sächsische Anträge bewilligt – der Ostrenten-Härtefallfonds ist gescheitert!

 

Bis Ende Januar 2024 konnten Rentnerinnen und Rentner, die in der DDR berufstätig waren und nach 1990 um einen Teil ihrer Rentenansprüche gebracht wurden, eine einmalige Entschädigung aus einem Härtefallfonds beantragen. 168.054 Menschen haben dies getan – bisher sind aber nur 12.045 Anträge beschieden, lediglich 1.534 bewilligt. Von den 9.085 Anträgen aus Sachsen waren bisher nur 421 erfolgreich, 2.006 wurden abgelehnt. Der Härtefallfonds ist gescheitert – die Bedingungen sind so gestaltet, dass nur wenige Menschen die karge Einmalzahlung erhalten können. Wir werden im Landtag weiter für einen echten Gerechtigkeitsfonds eintreten!

 
 

Anstieg der Kranken- und Pflegekassenbeiträge verhindern

 

Steffen Prößdorf, CC BY SA 4.0, Wikimedia Commons

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach stimmt unser Land auf den nächsten Beitragssprung ein. Wir wollen verhindern, dass die Beiträge erhöht werden. Sonst zahlen alle drauf, auch diejenigen, die sich das am wenigsten leisten können. Die gerechte Lösung liegt nahe: Für enorme Einkommen aus Berufstätigkeit und am Finanzmarkt müssen angemessene Beiträge verlangt werden. Vor allem in der Pflegefinanzierung wollen wir einen anderen Weg gehen.

 

 

 
 
 

Hygienemuseum vor schmerzhaften Einschnitten

 

Toni Klemm, CC BY SA 4.0, Wikimedia Commons

Dem Dresdner Hygienemuseum drohen massive Einschnitte: Die Landeshauptstadt will ihre Zuschüsse um 665.000 Euro kürzen, was eine automatische Kürzung der Freistaats-Zuschüsse um dieselbe Summe zur Folge hätte. Insgesamt würden dann 1,33 Millionen Euro jährlich fehlen, ein Fünftel des Etats. Das Hygienemuseum besitzt internationale Strahlkraft – doch sein Stern könnte sinken. Der Ministerpräsident muss die Suche nach einer Lösung zur Chefsache machen!

 
 

„Rheinmetall-Theater“ Zittau-Görlitz?

 

ErwinMeier, CC BY SA 4.0, Wikimedia Commons

Auch das Gerhart-Hauptmann-Theater Zittau-Görlitz hat große Geldsorgen, sogar von Insolvenz war die Rede. Es leidet darunter, dass die Staatsregierung den Kommunen zu wenig Geld gibt. Jetzt hat der Intendant eine „revolutionäre Idee“: Er will die Namensrechte seiner Kultureinrichtung verkaufen, um die Kasse aufzufüllen. Es ist nicht hinnehmbar, dass die Freiheit von Kunst und Kultur in diesem Ausmaß von Sponsoren abhängen soll!

 
 

Einsturz der Carolabrücke: Sichere Verkehrswege für alle!

 

Ein Teil der Dresdner Carolabrücke ist eingestürzt – jener Brückenzug, der für Straßenbahnen und Fußverkehr genutzt wurde. Zum Glück kam niemand zu Schaden. Anders als die Stränge, über die Autos und LKW rollen, war dieser Teil der Brücke unsaniert – die Arbeiten sollten 2025 stattfinden. Es ist verantwortungslos, dass die Unterfinanzierung der Kommunen eine solche Prioritätensetzung erforderlich macht. Auch deshalb muss die Investitionsbremse weg.

   
 
 

CSD Bautzen: Innenministerium ignorierte Warnzeichen

 

Am 10. August 2024 wollte der CSD in Bautzen ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt setzen. Trotz vieler Teilnehmenden und bestärkender Grußworte aus Politik und Gesellschaft blieb ein anderes Bild präsent: Bedrohungen, Beleidigungen, Ausgrenzung und Angriffe gegenüber sexueller und geschlechtlicher Vielfalt bestimmten die Berichterstattung. Mehrere Kleine Anfragen aus der Linksfraktion zeigen jetzt: Das Handeln der Behörden war dafür offensichtlich mitverantwortlich.

   
 
 

Absetzung von Klaus Heckemann ist die richtige Entscheidung

 

Klaus Heckemann wurde heute aufgrund seiner schriftlichen Äußerungen zur „Eugenik … in ihrem besten und humansten Sinn“ als Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Sachsen abgesetzt. Das ist die richtige Entscheidung. In einer Zeit, in der Antihumanismus gesamtgesellschaftlich auf dem Vormarsch ist, haben auch Vertreter der Selbstverwaltung die Pflicht, diesem keinen Vorschub zu leisten, auch nicht sprachlich.

 
 

Auch das gibt’s

 

Wenn Bundes- oder Staatsstraßen gebaut, um- oder ausgebaut werden, muss das Anlegen eines Radweges geprüft und dies in den Planunterlagen dokumentiert werden. Das hat die Kretschmer-Koalition 2019 per Erlass geregelt. Wir haben nun nachgefragt, bei welchen der 230 relevanten Bauprojekte seit 2019 Radwege gebaut wurden und bei welchen dies aus welchen Gründen unterlassen worden ist. Die Antwort hat uns überrascht: Die Staatsregierung weiß nicht, wie viele Radwege gebaut wurden. Auf Nachfrage wird mitgeteilt, das Beschaffen dieser Informationen beanspruche 288 Arbeitsstunden und gefährde deshalb die Arbeitsfähigkeit der Verwaltung. Das ist erstaunlich – und wohl nur so zu erklären, dass die Bilanz beim Radwegebau immer noch peinlich schlecht ist und daher lieber verschwiegen wird.

 
 

Impressum

Die Linke Fraktion im Sächsischen Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
Telefon: 0351 4935800
Fax: 0351 4935460
linksfraktion@slt.sachsen.de

Folgen Sie uns auf Facebook
Folgen Sie uns auf X
Folgen Sie uns auf Instagram
Folgen Sie uns auf Youtube
Folgen Sie uns auf Flickr

Wenn Sie diesen Newsletter nicht mehr erhalten wollen, können Sie sich hier austragen: Newsletter abbestellen