Fraktion DIE LINKE. im Sächsischen Landtag
#sogehtsolidarisch Mitte September 2022
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Liebe Leserin, lieber Leser,
am 5. September begann in Leipzig eine Reihe von demokratischen Protestaktionen gegen die hohen Preise – Rico Gebhardt war vor Ort: „Ich durfte eine beeindruckende Veranstaltung mit tausenden Teilnehmern erleben. Die Kriegs- und Krisengewinne müssen konsequent abgeschöpft, der Gaspreis endlich gedeckelt und die kapitalistische Preisbildung am Energiemarkt durchbrochen werden. Die Situation verlangt danach, die Energiekonzerne in öffentliches Eigentum zu überführen. Energie, Essen und Mobilität müssen für alle bezahlbar sein!“
Die Preiskrise wird auch unser Hauptthema zur kommenden Landtagssitzung sein – dort setzen wir nicht nur den Lehrkräftemangel auf die Tagesordnung, sondern werden in einer Aktuellen Debatte sowie mit einem eigenen Antrag der sächsischen Regierungskoalition auf den Zahn fühlen, wie sie zur Entlastung beitragen will.
Kevin Reißig, Pressesprecher
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Martin Heinlein, flickr.com, CC BY 2.0
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Das dritte Entlastungspaket soll die Bundesregierung vor allem vom Eindruck entlasten, dass sie nicht handelt. Entscheidende Schritte fehlen – die Gasumlage kommt, der Gaspreis wird nicht gedeckelt, die Krisen- und Kriegsgewinne nicht konsequent abgeschöpft. Bisher hat Sachsens Staatsregierung nichts unternommen, um die Preiserhöhungen zu begrenzen oder abzufangen. Sie muss selbst handeln! Wir lassen den Landtag in wenigen Tagen über ein sächsisches Entlastungspaket abstimmen. Unsere Forderungen: ein sächsischer Preisdeckel für Strom und Gas, ein Härtefallfonds und ein Runder Tisch zur Energiearmut. Sachsen muss einen Schutzschirm über kommunale Wohnungsbaugesellschaften, Energieversorger, Verkehrsunternehmen, Krankenhäuser, Pflege- und andere kommunale Einrichtungen aufspannen. Grünen-Fraktionschefin Franziska Schubert hat inzwischen selbst ein Papier mit Vorschlägen veröffentlicht. Eine Gerechtigkeitspartei sind die Grünen trotzdem nicht und es ist auch blanker Hohn, dass sie jetzt eine „Investitionsoffensive in erneuerbare Energien“ fordern.
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Die Koalition will das Wassergesetz novellieren und die staatlichen Einnahmen erhöhen. Viel wurde bereits dazu geschrieben, dass auch Heil- und Kurbäder die Wasserentnahmeabgabe zahlen sollen. Weniger bekannt ist aber, dass auch die Trinkwasserversorgung teurer werden soll. Wer dafür Grundwasser entnimmt, zahlt bisher 1,5 Cent pro Kubikmeter Wasserentnahmeabgabe, Kühlwasser (7,6 Cent) oder Bewässerungswasser (2,5 Cent) sind teurer. Die Koalition plant nun einen einheitlichen Abgabesatz von 5,6 Cent pro Kubikmeter. Bezahlen werden das am Ende alle. Ein Skandal, denn das wäre gar nicht nötig!
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Unter dem Motto „Alarmstufe Rot“ hat die Krankenhausgesellschaft Sachsen die existenzbedrohende Finanzsituation der Kliniken kritisiert und unter anderem einen Inflationsausgleich gefordert. Nach den Belastungen der Pandemie müssen die Krankenhäuser mit stark gestiegenen Preisen für Energie, Medizinprodukte, Lebensmittel und Dienstleistungen kämpfen. Hinzu kommt der Investitionsstau. Trotzdem will die Staatsregierung auch 2023 und 2024 weniger Investitionsmittel bereitstellen als nötig sind – wir fordern: Nachlegen!
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Nach langer Corona-Pause hat die Staatsregierung wieder einen „Sachsen-Monitor“ vorgelegt. Die Bevölkerungsbefragung gibt Aufschluss über zentrale Einstellungen und Meinungen, auch wenn die Staatskanzlei in der Hand hat, was abgefragt wird. Der Großteil der Interviews fand vor dem russischen Angriffskrieg und der Energiepreiskrise statt. Dennoch ist die Wahrnehmung von Ungerechtigkeiten stark ausgeprägt – kein Wunder angesichts der Schere zwischen Arm und Reich, der geringen Löhne und Renten, der fehlenden Anerkennung von Lebensleistungen. Knapp zwei Drittel der Befragten sind beispielsweise der Meinung, dass in der Klimaschutz-Debatte die Interessen von Großunternehmern viel zu stark berücksichtigt werden. Keinen Anlass zur Entwarnung gibt es auch beim Verbreitungsgrad menschenfeindlicher Einstellungen.
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„Raider heißt jetzt Twix, sonst ändert sich nix“ – so hieß es vor mehr als 30 Jahren, und der Spruch lässt sich jetzt wieder zitieren. Hartz IV heißt nun „Bürgergeld“ – und bleibt Armut per Gesetz. Wir fordern eine sanktionsfreie Mindestsicherung, die zu einem Leben in Würde recht, und echte Entlastung auch für die Mittelschicht. Übrigens: Es sagt viel über das Niedriglohnproblem in unserem Land, dass viele Arbeitgeber jetzt klagen, 500 Euro Bürgergeld schmälerten die Arbeitsmotivation. Gutes Geld für gute Arbeit!
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Im September außerdem Thema in den Ausschüssen: Neu eingebracht:
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