Fraktion DIE LINKE. im Sächsischen Landtag
#sogehtsolidarisch Mitte Februar 2022

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Da es nicht für alle reicht, springen die Armen ein“ (Ernst Bloch) – das wäre in der Klimapolitik genauso falsch wie überall sonst. In Sachsen schuftet ein Drittel der Vollzeitbeschäftigten für einen Niedriglohn. Die Explosion der Energiepreise trifft die ärmeren Bevölkerungsschichten besonders hart, viele Haushalte in Sachsen zittern derzeit vor der nächsten Nebenkosten-Abrechnung oder der Abschlagsmitteilung der Versorger. 

Es ist höchste Zeit für Entlastung, die wir im Landtag eingefordert haben – mit einem umfangreichen Forderungskatalog und einer öffentlichen Aktion vor dem Parlament. Alle Haushalte müssen einen bezahlbaren Zugang zur Energieversorgung haben, alle müssen mobil bleiben und niemand darf frieren müssen. Die Energiewende wird nur dann erfolgreich sein, wenn sie sozial gerecht ist – und alle Menschen die Möglichkeit haben, klimafreundlicher zu leben. Kenia-Koalition und Rechtsaußen lehnten unsere Vorschläge ab. Wir werden dennoch nicht lockerlassen, denn der Klimawandel gehört untrennbar zur sozialen Frage.

Herzliche Grüße

Kevin Reißig, Pressesprecher

P.S.: Empfehlen Sie uns gerne weiter! www.linksfraktionsachsen.de/service/newsletter

 

Inhaltsverzeichnis

 
  1. CDU-Bildungspolitik folgt veralteten Mantras
  2. Corona-Ausweg: Staatsregierung muss Antworten liefern!
  3. Regionalminister Schmidt leugnet Grundsatzprobleme beim Strukturwandel
  4. Traurig das Land, das Tafeln nötig hat
  5. Familienpass breiter zugänglich machen
  6. Die Bürgerinnen und Bürger ermächtigen, sich in ihre Angelegenheiten einzumischen!
  7. Bildungsticket verteuert Schülerbeförderung
  8. Rechtsextremist Jens Maier soll nie wieder Recht sprechen dürfen
  9. Neonazis und Reichsbürger unter Waffen
  10. Auch das gibt’s
 

CDU-Bildungspolitik folgt veralteten Mantras

 

© Rosmarie Voegtli, flickr.com, CC BY 2.0

Die Kenia-Koalition streitet über die Bildungspolitik. Wir begrüßen diese Grundsatzdebatte, wir haben sie ja selbst gefordert. Nötig ist eine neue Schul- und Lernkultur, in der das Portemonnaie der Eltern keine Rolle spielt und die tatsächlich auf das Leben vorbereitet. Die CDU ist dabei allerdings ein Hindernis: Ihr bildungspolitischer Sprecher beharrt auf alten Mantras, während sogar der Ministerpräsident – vorgeblich – schon weiter sein will (siehe unten).

 
 

Corona-Ausweg: Staatsregierung muss Antworten liefern!

 

Leider muss die Staatsregierung immer noch im Plenum zur Pandemie informieren – mangels ausreichend vieler Schutzimpfungen ist das Thema nicht erledigt, gerade an den Schulen grassiert das Virus. Keine Antwort gab es auf die Frage, wie die Kritische Infrastruktur gesichert wird, falls Omikron anteilig zwar weniger Menschen schwer- und schwerstkrank, aber insgesamt viele Menschen gleichzeitig krank macht. Auch bei einrichtungsbezogenen Impfpflicht gibt es Klärungsbedarf und eine schlimme Schieflage in der Wahrnehmung. Indes sollten wir schon jetzt darüber sprechen, was wir aus der Pandemie lernen sollten – etwa in puncto Digitalisierung des Gesundheitswesens.

 
 

Regionalminister Schmidt leugnet Grundsatzprobleme beim Strukturwandel

 

© Sandra Wildemann, flickr.com, CC BY-NC 2.0

„Geld? Alle. Strategie? Keine. Beteiligung? Fehlanzeige. Chance auf Strukturwandel für die Lausitz vertan. Danke für gar nichts, Herr Schmidt!“ Unter diesem Titel ließen wir den Landtag debattieren und haben damit offenbar einen wunden Punkt bei der Staatsregierung getroffen. Der zuständige Regionalminister Thomas Schmidt gesteht nicht ein, dass es Grundsatzprobleme bei diesem nicht nur für die Lausitz wichtigen Prozess gibt. Es genügt aber nicht, nur ein paar Stellschrauben zu drehen. Wir haben detaillierte Vorschläge, wie der Strukturwandel erfolgreich werden kann.

 
 

Traurig das Land, das Tafeln nötig hat

 

© Joehawkins, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

Energie, Sprit und Nahrungsmittel werden teurer – und die Tafeln in Sachsen haben Zulauf. Die Arbeit der dort Engagierten ist nicht hoch genug zu schätzen. Dennoch müssen wir in Anlehnung an Bertolt Brecht sagen: Traurig das Land, das Tafeln nötig hat! Es ist höchste Zeit, dass die Staatsregierung gegen Armut aktiv wird.

 
 

Familienpass breiter zugänglich machen

 

© 1971markus@wikipedia.de, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

In der Pandemie ist der Bedarf an Erholung und positiven Erlebnissen besonders groß. Wer wenig Geld hat, musste und muss dennoch auf Freizeitangebote verzichten. Mit dem Familienpass Sachsen können Familien bestimmte Einrichtungen des Freistaates kostenlos besuchen, etwa Museen, Burgen und Schlösser. Allerdings ist der Kreis der Berechtigten eingeschränkt. Wir wollen den Pass für alle Familien öffnen, die mindestens ein Kind haben.

 
 

Die Bürgerinnen und Bürger ermächtigen, sich in ihre Angelegenheiten einzumischen!

 

Die Kenia-Koalition hat ihre Kommunalrechtsnovelle beschlossen – als Linksfraktion haben wir eine Reihe von Vorschlägen gemacht, um die Demokratie in den Städten, Gemeinden und Kreisen zu stärken, unter anderem mit dem Wahlalter 16. Für uns heißt kommunale Selbstverwaltung: Kommunalpolitik darf durchaus von den Bürgerinnen und Bürgern sowie den ehrenamtlichen Stadt-, Gemeinde- und Kreisräten gestaltet werden, nicht nur von den Amtsträgern!

 
 

Bildungsticket verteuert Schülerbeförderung

 

© André Karwath Aka, Wikimedia Commons, CC BY-SA 2.5

Der Verkehrsverbund Mittelsachsen will sein bisheriges Schülerticket abschaffen und nur noch das Bildungsticket anbieten. Tausende Schülerinnen und Schüler müssten dann mit Mehrkosten rechnen – das ist nicht Sinn der Sache.

Das Bildungsticket wurde zum Schuljahresbeginn mit dem Versprechen eingeführt, dass alle Schülerinnen und Schüler im Freistaat ein einheitliches und günstiges Ticket für Bus und Bahn bekommen würden. Dieses Versprechen muss endlich eingelöst werden! Verkehrsminister Dulig kritisiert die Entscheidungen der Kreise – aber das hilft den betroffenen Familien nicht.

 
 

Rechtsextremist Jens Maier soll nie wieder Recht sprechen dürfen

 

Jens Maier ist aus dem Bundestag geflogen und will nun wieder Richter sein. Der Staatsregierung ist klar, wie er und sein Wirken zu bewerten sind – ist Maier doch Unterstützer der verfassungsfeindlichen AfD-Teilorganisation „Flügel“ (die in Sachsen längst der ganze Vogel ist). Dieser Mann soll nie wieder Recht sprechen dürfen, „das Bekenntnis und das Eintreten für die freiheitliche demokratische Grundordnung sind eine zentrale Pflicht im öffentlichen Dienst“ (Gesamtkonzept gegen Rechtsextremismus). Es gibt womöglich einen Weg, ihn vom Richterstuhl fern zu halten – sofern die Koalition dazu bereit ist – wir sind es. Bislang ist offen, ob der vom Justizministerium eingeschlagene Kurs zum gewünschten Ergebnis führt.

 
 

Neonazis und Reichsbürger unter Waffen

 

In Sachsen verfügt immer noch eine dreistellige Zahl von Neonazis und Reichsbürgern legal über Schusswaffen.

Demnach stocken die Versuche, die Szene vom Zugang zu Schusswaffen abzuschneiden. Zwar gab es 2021 einige Erfolge – aber Sachsen ist immer noch weit davon entfernt, die extreme Rechte entwaffnet zu haben.

 
 

Auch das gibt’s

 

Während seine Parteifreunde im Landtag die veralteten Strukturen des gegliederten Schulsystems verteidigen (siehe oben), hat Ministerpräsident Kretschmer die Universitätsschule Dresden besucht – und deren innovatives Konzept gelobt, zu dem auch das längere gemeinsame Lernen gehört. Wir haben Kretschmer natürlich gefragt, wie sein Lob mit dem Handeln seiner Partei zusammenpasst, die in Sachsen hohe Hürden für die Gemeinschaftsschule aufgerichtet hat. Eine Antwort bekamen wir nicht – kein Wunder, der Ministerpräsident redet schließlich nicht mit allen.

 
 
 

Impressum

Die Linke Fraktion im Sächsischen Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
Telefon: 0351 4935800
Fax: 0351 4935460
linksfraktion@slt.sachsen.de

Folgen Sie uns auf Facebook
Folgen Sie uns auf X
Folgen Sie uns auf Instagram
Folgen Sie uns auf Youtube
Folgen Sie uns auf Flickr

Wenn Sie diesen Newsletter nicht mehr erhalten wollen, können Sie sich hier austragen: Newsletter abbestellen