Linksfraktion macht Arbeitskräftebedarf zum Schwerpunktthema – Rico Gebhardt: Gerechtigkeit ist der Schlüssel!

Bei ihrer Klausur in Leipzig zum Jahresauftakt hat sich die Linksfraktion verständigt, den Bedarf an Arbeitskräften im Freistaat Sachsen zum Schwerpunktthema zu machen. Fraktionschef Rico Gebhardt erklärt:

„Gerechtigkeit ist und bleibt unser Fokus, weil das Leben bezahlbar sein muss – diesen Anspruch haben wir in Leipzig untermauert. Gerechte Einkommen und gerechte Arbeitsbedingungen sind auch deshalb so wichtig, weil der Bedarf an Arbeitskräften auch in den nächsten Jahrzehnten gedeckt werden muss. Dabei geht es längst nicht nur um Fachkräfte. Die Sozialberichterstattung belegt: In den meisten sächsischen Gebieten schrumpft die Erwerbsbevölkerung teils dramatisch. Selbst eine plötzlich stark wachsende Geburtenzahl könnte das nicht mehr ausgleichen.

Sachsen muss Arbeitskräfte anziehen – doch dazu muss unser Land und vor allem seine Regierung sich ändern. Dabei geht es nicht nur um die Löhne und die öffentliche Infrastruktur, sondern auch um die Einstellung zur Zuwanderung. Wer wie Innenminister Schuster daran mitarbeitet, dass Abschreckung vor Attraktivität kommt, legt die Axt an die Wurzel des Wohlstands. Wir müssen auf die Höhe der Zeit kommen, denn es wird außerhalb Sachsens sehr wohl wahrgenommen, welche Lebensbedingungen und welcher Zeitgeist hier im Freistaat Sachsen herrschen!

Im Landtag werden wir deshalb weiter parlamentarischen Druck machen. Der Staat muss mit seinen Aufträgen an die Wirtschaft Druck machen, damit die Löhne wachsen. Wo bleibt das neue Vergabegesetz, Wirtschaftsminister Dulig? Mit seinen Mitteln muss der Staat die Wertschätzung sozialer Berufe vergrößern, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter fördern. Wir müssen zielgenaue Rezepte umsetzen, damit niemand mehr die Schule, die Ausbildung oder das Studium abbrechen muss. Nicht zuletzt müssen die Angebote zur Kindertagesbetreuung passgenauer ausgebaut werden. Außerdem muss Sachsen Menschen aus anderen Ländern und Regionen den Eindruck vermitteln, dass es sich hier gut leben und arbeiten lässt. Dazu müssen die Staatsregierung und alle Behörden das Thema Zuwanderung konstruktiv behandeln. Wer Kräften den Rang ablaufen will, die unser Land abschotten wollen, wirtschaftet es herunter.“