Luise Neuhaus-Wartenberg: Lehrkräfte zügig entlasten - an den meisten Schulen besteht das multiprofessionelle Team nur aus einer Person
Die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Luise Neuhaus-Wartenberg, sagt zur Antwort der Staatsregierung auf ihre Kleine Anfrage (Drucksache 8/522) zu multiprofessionellen Teams an den sächsischen Schulen:
„Es ist eine große Aufgabe, an allen Schulen multiprofessionelle Teams einzurichten, die Lehrkräfte entlasten. Zum aktuellen Stand gibt es abgesehen von Förderschulen kaum eine Schule im Freistaat, bei der man schon von Teams sprechen kann, was die außerunterrichtliche Unterstützung angeht. Die meisten Grundschulen haben zumindest eine pädagogische Schulassistenz, in Gymnasien und berufsbildenden Schulen erhalten die Lehrkräfte vor allem Unterstützung in der Verwaltung. Personal für Praxisberatung gibt es nur an 252 der 370 Oberschulen, und auch dort jeweils nur maximal zwei Vollzeitstellen, die jeweils vier Klassen zugeordnet sind. Zudem sind bislang nur 31 Personen für die Sprach- und Integrationsmittlung an allen Schulen zuständig. All das reicht bei weitem nicht aus.
Die Staatsregierung stellt fest: ,Die Anforderungen an Schulen sind in einer komplexen Welt sowie in einer differenzierten und heterogenen Gesellschaft vielfältig und anspruchsvoll. Um dem zu begegnen, bedarf es Teams mit sich ergänzenden Fähigkeiten, Expertisen und Professionen an den Schulen.‘ Im Koalitionsvertrag ist vereinbart, die Teams weiter auszubauen. Dem schließe ich mich an. Allerdings ist eine Person an einer Schule noch lange kein Team. Wir werden uns auch in der Haushaltsverhandlung dafür einsetzen, dass zügig Stellen geschaffen und besetzt werden. Bedarf gibt es an allen Standorten. Das Personal braucht langfristige Perspektiven – ein Hinderungsgrund beim Aufbau der Teams besteht laut der Staatsregierung darin, dass keine Dauerstellen bereitstehen.“