Luise Neuhaus-Wartenberg: Mensch, warum dauert das denn alles solange?
Das von Kultusminister Christian Piwarz vorgestellte Papier „Bildungsland 2030“ weckt Erinnerungen bei der bildungspolitischen Sprecherin Luise Neuhaus-Wartenberg:
„Wir als Linksfraktion finden die Mehrzahl der 62 Maßnahmen, die der Bildungsminister zum „Bildungsland 2030“ vorgestellt hat, absolut richtig. Was kein Wunder ist, da viele von diesen Maßnahmen linke Forderungen sind - und das schon seit Jahren. Ob die Anpassung der Lehramtsausbildung mit stärkerem Praxisbezug, der Ausbau der multiprofessionellen Teams an jeder Schule oder mehr Mitbestimmung von Schülerinnen und Schülern - all das muss angepackt werden. Wenn Gesellschaft sich wandelt und an alle Ansprüche und Erwartungen gestellt werden, muss auch Schule in der Art des Lehrens und Lernens sich ändern.
Selbstverständlich können wir schon ab dem kommenden Schuljahr Änderungen vornehmen: Ein Mehr an Mitbestimmung der jungen Menschen, die Art, wie Leistungen abgefragt und bewerten werden und die Öffnung der Schulen für Praktikerinnen und Praktiker von außen. Das kann zügig erreicht werden, um etwas Druck und Stress vom Ort Schule zu nehmen.
Die sich stetig verändernde Gesellschaft wird nicht noch zwei Jahre warten, bis in Sachsen dann die Umsetzung der Maßnahmen beginnt. Beim gravierenden Mangel an Lehr-und anderen Fachkräften, an Zeit und finanziellen Ressourcen ist es vorbestimmt, dass wenn Schulen vieles in Eigenverantwortung tun sollen und können, es an vielen Schulen dauern wird.
Nicht, weil da kein Wille wäre, die sächsische Schule ins 21. Jahrhundert zu überführen, sondern einfach die Mittel fehlen. Der nächste sächsische Landeshaushalt muss darüber entscheiden, ob schulische Bildung oberste Priorität hat. Für uns als Linksfraktion hat sie das sehr wohl.“