Schaper: Zurschaustellung von Wildtieren im Zirkus weder zeit-gemäß noch vertretbar – Kommunen bei Verboten unterstützen

Zur heutigen Landtagsdebatte über ein „Verbot der Zurschaustellung von Wildtieren auf öffentlichen Flächen“ sagt Susanne Schaper, Sprecherin der Linksfraktion für Tierschutzpolitik:

Stellen Sie sich vor, es ist Zirkus – und keiner geht hin. Artisten und Clowns sind toll. Aber will ich meinen Kindern wirklich zeigen, wie bestimmte Wildtiere, auch wenn sie ihr gesamtes bisheriges Leben in Gefangenschaft verbracht haben, Kunststückchen vorführen? Nein, und daher lehne ich es grundsätzlich ab, Zirkusse mit Wildtieren zu besuchen. Die Zurschaustellung von Wildtieren in Zirkussen ist weder zeitgemäß noch vertretbar.

Wir unterstützen deshalb Versuche, es den Kommunen zu ermöglichen, solche Zurschaustellungen zumindest auf kommunalen Flächen zu unterbinden. Vorbilder für solche Regelungen gibt es – zum Beispiel in Baden-Württemberg. Die Rechtsaufassung der sächsischen Landesdirektion ist veraltet. Dort verweist man unter anderem darauf, dass solche Verbote in die Berufsfreiheit der Tierlehrer eingreifen würden. Die Bundesregierung verneint das jedoch (Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion – Drucksache 18/11836).

In ihrer Stellungnahme zum vorliegenden Antrag räumt die sächsische Sozialministerin Klepsch ein, dass es „für bestimmte Tierarten, wie z.B. Elefanten, Giraffen, Nilpferde, Großbären und Affen allerdings zweifelhaft erscheint, ob eine art- und verhaltensgerechte Unterbringung unter den besonderen Bedingungen eines reisenden Zirkusunternehmens nachhaltig gewährleistet werden kann.“ Dem stimmen wir zu und dringen darauf, dass die Landesregierung tätig wird. Sie muss Vorstöße wie in Annaberg-Buchholz oder Chemnitz unterstützen, Wildtierverbote durchzusetzen.