Susanne Schaper, Luise Neuhaus-Wartenberg: Sachsens Lehrkräfte sind häufiger krank – systematisch gegensteuern!

Die gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Susanne Schaper, hat sich gemeinsam mit der bildungspolitischen Sprecherin Luise Neuhaus-Wartenberg nach dem Krankenstand bei Sachsen Lehrkräften erkundigt (Drucksache 7/12866). Die beiden erklären:

„Der Krankenstand der Lehrkräfte ist im Vergleich zu den Vorjahren zuletzt deutlich gewachsen – fielen 2020 statistisch gesehen pro Lehrkraft 15,2 Fehltage an, betrug dieser Anteil 2022 sogar 22,6 Fehltage. Die Ausfallzeit pro Person betrug 2022 nicht mehr um die sechs Prozent wie in Vorjahren, sondern neun Prozent. Die Staatsregierung muss diese Entwicklung sehr ernst nehmen: Je mehr Lehrkräfte krank sind, desto mehr Schulstunden fallen aus – und desto mehr leidet am Ende die Bildungsgerechtigkeit.

Wir teilen die Einschätzung der GEW zu unserer Anfrage, dass es mit Angeboten zur Betrieblichen Gesundheitsförderung und Prävention nicht getan ist. Wir fordern strukturelle Verbesserungen! Kontinuierliche Mehrarbeit macht krank – und Sachsens Lehrkräfte leisten seit langem mehr als sie müssten. Bestrebungen, Teilzeit einzuschränken, Abminderungsstunden zu kürzen oder sogar die Unterrichtsverpflichtung zu erhöhen, sind falsch und schrecken Menschen davon ab, als Lehrkraft zu arbeiten. Das Gegenteil ist richtig: Die Staatsregierung muss die Lehrkräfte entlasten. Das heißt vor allem: Lehrpläne entschlacken und mehr nicht-pädagogisches Personal einstellen, das administrative, technische und Kommunikationsaufgaben übernimmt. Multiprofessionelle Teams lindern auch den Lehrkräftemangel! Dazu gehört auch flächendeckende Schulsozialarbeit.“

Hintergrund: Vergleichswerte aus Vorjahren

Kalenderjahre 2012-2014: Drucksache 6/214
Kalenderjahre 2017-2018: Drucksache 7/474