Susanne Schaper zum Altersbericht: Unser Land hat die Kraft und die Mittel, allen ein würdevolles Altern zu ermöglichen!
Laut dem neunten Altersbericht der Bundesregierung, der heute im Bundeskabinett Thema ist, werden künftig deutlich mehr sehr alte und pflegebedürftige Menschen in Deutschland leben – ihre Zahl werde bis 2055 auf 7,6 Millionen steigen, bisher liegt sie unter sechs Millionen. Erstmals ist die Gruppe der Über-65-Jährigen auch stärker von Armut betroffen als die Gesamtbevölkerung. Dazu sagt die Vorsitzende und sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Susanne Schaper:
„Unser Land hat die Kraft und die Mittel, allen ein würdevolles Altern zu ermöglichen. Dafür müssen wir aber vieles besser machen, vor allem in der Pflegefinanzierung. Die gerechte Lösung liegt nahe: Alle, die hierzulande ein Einkommen erzielen, sollen in die gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen einzahlen. Auch für enorme Einkommen aus Berufstätigkeit und am Finanzmarkt müssen angemessene Beiträge verlangt werden. Jahreseinkommen über 66.150 Euro brutto dürfen nicht mehr beitragsfrei bleiben. Davon wird niemand arm, aber alle profitieren von einer besseren Versorgung und die Richtigen werden entlastet.
Wenn wir das nicht ändern, müssen immer mehr Menschen zum Sozialamt gehen, weil sie trotz eines langen arbeitsreichen Lebens ihre Pflege nicht selbst bezahlen können. In Sachsen betrifft das schon weit mehr als 20.000 Menschen, wegen der wachsenden Altersarmut dürften es künftig noch viel mehr werden. Das wollen wir verhindern und die Eigenanteile deutlich senken – sie liegen schon deutlich über 2.000 Euro pro Monat. Selbst zwei gute Renten reichen dann nicht mehr zum Leben. Das trägt übrigens auch dazu bei, dass die Menschen im Osten viel weniger Geld vererben können. Auch das ist ungerecht. Doch selbst bei vielen Rentnerinnen und Rentnern, die noch fit sind, reichen ihre Alterseinkünfte nicht aus. Die Zahl derer, die im Rentenalter weiterarbeiten, ist in Sachsen zwischen 2008 und 2022 um mehr als die Hälfte gestiegen.
Wir treten weiter dafür ein, dass der unser Bundesland endlich ein Pflegewohngeld einführt. Wenn der Staat die Investitionskosten der Heime übernähme, würden die Eigenanteile um hunderte Euro sinken. Sachsen soll sich für die Deckelung der Eigenanteile einsetzen. Außerdem schlagen wir nach bayerischem Vorbild ein Landespflegegeld von 1500 Euro pro Pflegegeldjahr zur freien Verfügung vor, um den Pflegebedürftigen wenigstes etwas finanzielle Selbstbestimmung zu bewahren.“