Pfau / Schaper: Klinik für Berufskrankheiten Falkenstein erhalten – Geschäftsführung, Staatsregierung und Belegschaft sind gefragt

 

Heute findet eine außerordentliche Sitzung der Gesellschafterversammlung der BG Klinik für Berufskrankheiten Falkenstein gGmbH statt. Es steht infrage, ob und wie die Trägerschaft der Klinik fortgeführt werden soll. Ende März wurden die Beschäftigten bei einer Beschäftigtenversammlung durch den Geschäftsführer über die beabsichtigte Schließung informiert. Das wurde laut ver.di mit dem Fachkräftemangel im ärztlichen Dienst und der Notwendigkeit einer Brandschutzsanierung begründet worden. Zudem sei vorgebracht worden, aufgrund der demografischen Entwicklung gebe es immer weniger Fälle typischer Berufs-, Atemwegs- und Lungenkrankheiten. Auch die schlechte Verkehrsanbindung schrecke Patientinnen und Patienten ab.

Die Beschäftigten haben heute mit Unterstützung von ver.di vor Ort für den Erhalt ihrer Klinik demonstriert. Auch Janina Pfau, vogtländische Abgeordnete der Linksfraktion, war dabei. Sie erklärt:

„Die Schließung muss unbedingt verhindert werden, ebenso ein Personalabbau – schon weil knapp 100 gute Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen, die das Vogtland dringend braucht. Ich erwarte von der Geschäftsführung, dass sie gemeinsam mit der ärztlichen sowie der weiteren Belegschaft nach Lösungen sucht und auf konstruktive Vorschläge eingeht. Kurzfristig muss vor allem eine Lösung gefunden werden, um die Klinik besser mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar zu machen. Das muss doch möglich sein, zumal dadurch die Attraktivität für Patientinnen und Patienten sowie für Fachkräfte steigt. Ein Erhalt der Klinik liegt eindeutig auch im Interesse der Wasserwacht und der Schulen der Region, die im Schwimmbad der Klinik den Schwimmunterricht durchführen.“

Susanne Schaper, Sprecherin der Linksfraktion für Gesundheitspolitik, fügt hinzu:

„Falkenstein als einzige Klinik für Berufskrankheiten in Sachsen muss erhalten bleiben. Wir dringen auf eine unvoreingenommene Analyse der Lage. Die Patientenzahlen sind stabil! Klinikleitung, Belegschaft und Landesregierung müssen an einem Strang ziehen. Wir werden bei der Staatsregierung nachhaken, was das Sozialministerium für den Erhalt des Klinikstandortes getan hat und zu tun gedenkt. Es müssen Wege gesucht werden, um das Haus fachlich breiter aufzustellen, notfalls auch unabhängig vom Schwerpunkt Berufskrankheiten. Die Lage des Hauses im Grünen wäre ideal, um auch andere langfristige Kuren und Therapien anzubieten. Wenn die Verkehrsanbindung besser wird, könnte das Krankenhaus eventuell auch den Mangel an niedergelassenen Fachärzten in der Region kompensieren helfen. Wir müssen grundsätzlich denken, nicht innerhalb von Sektorengrenzen.“