Fraktion DIE LINKE. im Sächsischen Landtag
#sogehtsolidarisch Dezember 2021
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Liebe Leserin, lieber Leser,
ein bekannter Polit-Kabarettist schloss seine Jahresrückblicke bisher gern mit der Prognose, das neue Jahr werde „mit Sicherheit wieder genauso bescheuert“ sein wie das alte. Auch als optimistischer Mensch neigt man im Corona-Jahr Nummer zwei dazu, sich dem anzuschließen. Mit einer zweiten Devise hat der Herr mit dem bunten Hemd und dem wirren Haar indes zweifellos Recht: Machen wir das Beste draus!
Heute gibt es nun den letzten Landespolitik-Rückblick in diesem Jahr. Was bleibt, sind ein Weihnachtsfest im kleinen Kreis und die Aussicht auf Besserung im kommenden Jahr. Wir sollten uns den Weihnachtsfrieden gönnen und Zeit für das wirklich Wichtige verwenden: Familie, Freunde, Gesundheit. Wir bedanken uns herzlich für das Interesse und blicken gespannt auf alles, was kommt. Haben Sie einen stressarmen Jahreswechsel und kommen Sie gut und gesund ins hoffentlich friedliche Jahr 2022!
Herzliche Grüße
Kevin Reißig, Pressesprecher Anne Holowenko, stellvertretende Pressesprecherin
P.S.: Empfehlen Sie uns gerne weiter! www.linksfraktionsachsen.de/service/newsletter
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20 Monate Pandemie und Krisenmodus sind zermürbend. Wann ist es endlich vorbei? Ohne ein besseres Krisenmanagement mit vertrauensstiftender Krisenkommunikation wird das noch lange dauern. Es ist gewiss nicht möglich, in einer solchen Krise alles richtig zu machen. Doch so viel falsch zu machen wie die Staatsregierung ist auch ein Kunststück. Wir haben acht Leitlinien formuliert, für deren Umsetzung wir dringend werben.
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Roy Zuo, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
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In den ersten anderthalb Jahren der Pandemie fanden in Sachsen mehr als 2.800 öffentliche Protestaktionen statt. Das zeigt die Antwort der Staatsregierung auf eine Große Anfrage unserer Fraktion. Besonders häufig protestiert wurde in den Landkreisen Görlitz und Bautzen. Bei genauem Hinsehen entpuppt sich ein großer Teil der Protestbewegung als Scheinriese: Polizeilichen Schätzungen zufolge knackten lediglich neun Mobilisierungen die Tausendermarke, üblich sind Kleinstaktionen. Wir haben es also mit einer hyperaktiven Minderheit zu tun, die aber gefährlich ist: Bislang wurden 891 politisch motivierte Straftaten erfasst. Der entlassungsreife Innenminister Roland Wöller ließ viel zu lange nicht gegenhalten.
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In seinem Armutsbericht 2021 für Deutschland geht der Paritätische Wohlfahrtsverband von einem neuen „Rekordwert“ bei der Armutsquote aus. Unterdessen knallen bei den reichsten Deutschen die Sektkorken: Die 100 Reichsten haben ihr Vermögen mitten in der Krise um 19 Prozent bzw. 116 Milliarden Euro gesteigert. Nicht nur angesichts enormen Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln bleibt unsere Forderung nach einer sanktionsfreien Mindestsicherung von 1.200 Euro aktuell. Besonders stark armutsbetroffen sind übrigens Selbstständige während der Pandemie. Anstelle schneller und unbürokratischer Hilfen beim Lebensunterhalt sind sich Betroffene, die staatliche Hilfsgelder in Anspruch genommen haben, nun teils mit Ermittlungsverfahren wegen Betrugs konfrontiert.
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Anna Uciechowska, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
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Seit Monaten gibt es Streit über den Betrieb und den Ausbau des polnischen Braunkohlentagebaus Turów im Dreiländereck – die EU hat Strafzahlungen verhängt. Eine Experten-Anhörung im Landtag hat jetzt erhebliche Umweltauswirkungen bestätigt: Grundwasserabsenkungen und Grundwasserverunreinigungen, Bodensenkungen, insbesondere im Stadtgebiet Zittau, verunreinigte Oberflächengewässer. Ein Gutachten hat gravierende Mängel bei der Umweltverträglichkeitsprüfung für die Zittauer Region nachgewiesen. Wir fordern im Landtag die Evaluierung der wissenschaftlichen Datenlage und mehr Transparenz.
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In Sachsen sind die gemeldeten HIV-Neuinfektionen im letzten Jahr um 37,5 Prozent auf 75 Fälle zurückgegangen. Laut dem Robert-Koch-Institut liegt das vor allem an einer jeweils geringeren Zahl an Sexualkontakten, Reisen und Mobilität infolge des Lockdowns. 2020 war allerdings ein Ausnahmejahr – kein Grund zur Entwarnung. Sachsen braucht gute Präventions- und Therapieangebote – auch in Pandemiezeiten.
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Wir solidarisieren uns mit den Streikenden bei Vandemoortele in Dommitzsch und unterstützen ihre Forderungen nach mehr Lohn und besseren Arbeitsbedingungen. Wertschätzung und Respekt müssen sich auch auf dem Lohnzettel widerspiegeln. Die Forderung der Angestellten von 13 Euro pro Stunde für die unterste Lohngruppe ist angemessen und notwendig, um Altersarmut zu verhindern. Offenbar braucht es den Druck der Streiks, damit Vandemoortele einsieht, dass ein international agierender Lebensmittelkonzern seine Angestellten nicht mit Niedriglöhnen abspeisen kann.
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Kancelaria Premiera, flickr.com, CC BY-NC-ND 2.0
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Die sächsischen Abgeordneten Dr. Cornelia Ernst, Mitglied des Europäischen Parlaments, und Juliane Nagel, Mitglied des Landtages, gehören zu den Erstunterzeichner:innen des Winterappells „Menschen nicht erfrieren lassen! Deutschland muss Schutzsuchende von der polnisch-belarussischen Grenze aufnehmen!“ Darin rufen LINKE aller politischen Ebenen zu Solidarität und zur Wahrung der Menschenrechte an den EU-Außengrenzen auf.
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Sandro Halank, CC BY-SA 4.0, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
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Geht Innenminister Wöller bald beruflich neue Wege? Im Landtag versuchte er sich jetzt als Kabarettist und unkte in Richtung der Linksfraktion: „Sie sind erst zufrieden, wenn der Schwarze Block zum Friedensnobelpreis geführt wurde!“ Abgesehen davon, dass das Renommee dieser Auszeichnung seit ihrer Verleihung an die EU arg gelitten hat, möchten wir klarstellen: Zufrieden sind wir erst, wenn Wöller seinen Ministerstuhl geräumt hat.
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