Solidarität statt Pflege-Notstand!
Wer kümmert sich um mich, wenn ich pflegebedürftig werden sollte? Reicht die Rente für den Pflegeplatz? Kann ich meine Eltern selbst pflegen, wie organisiere ich das alles? Und wer bezahlt? Das Thema Pflege beschäftigt Jung und Alt.
Im Niedriglohnland Sachsen ist der Pflegenotstand nicht nur in Pflegeheimen und bei Pflegediensten spürbar. Er ist längst in den Familien angekommen. 1.300 bis 1.600 Euro Eigenanteil pro Monat werden inzwischen für einen stationären Pflegeplatz fällig. Oft ist die Rente zu niedrig, die Leistungen der Pflegeversicherung reichen ohnehin nicht. Wer Angehörige zuhause pflegt, ächzt unter der mentalen wie körperlichen Belastung, fürchtet oft um den eigenen Job und um die Rente. Ein Teufelskreis!
Handeln ist angesagt! Im Landtag hat eine Kommission aus Abgeordneten und Experten seit 2015 Auswege gesucht (Drucksache 6/15400). Unsere Sozialexpertin Susanne Schaper freut sich, dass die Linksfraktion wesentliche Vorstellungen durchsetzen konnte. Die Landesregierung muss die Empfehlungen nun schleunigst umsetzen! Doch wir gehen darüber hinaus: Wir wollen eine Pflegevollversicherung, in die alle Bürgerinnen und Bürger, auch Selbstständige und Beamte, solidarisch einzahlen und in der alle pflegerisch notwendigen Leistungen von den Pflegekassen bezahlt werden. Die Pflegefachkräfte könnten endlich mehr Geld bekommen, ohne Pflegebedürftige oder ihre Angehörige zusätzlich zu belasten. Höhere Gehälter sind auch dringend nötig: In Sachsen verdiente die Hälfte der Altenpflegekräfte 2017 nur 2.050 Euro brutto im Monat oder sogar weniger.