Antonia Mertsching: Keinen gesunden Wald für Photovoltaik roden, sondern Dächer und andere versiegelte Flächen nutzen!

Die umweltpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Antonia Mertsching, hat die Staatsregierung dazu befragt, in welchem Umfang Waldflächen für die Errichtung von Photovoltaikanlagen (PV) vorgesehen sind (Drucksache 7/14881). Sie erklärt zur Antwort:

„In Sachsen sind derzeit 16 Projekte zur Errichtung von Photovoltaik-Anlagen auf Waldflächen bekannt, die in Planung, genehmigt oder bereits umgesetzt sind. Ein Projekt (2,3 Hektar) wurde nicht genehmigt, drei Projekte (knapp 11 Hektar) sind realisiert, zwei sind genehmigt (7,8 Hektar). Bei Genehmigung aller Anträge wären etwa 180 Hektar Wald betroffen. Die Staatsregierung indes geht von Ausnahmen aus und sieht keinerlei Handlungsbedarf für ,fachaufsichtliche Maßnahmen zur Unterstützung der unteren Forstbehörden‘. Wir teilen diese Sorglosigkeit nicht und dringen darauf, genau hinzuschauen – vor allem hinsichtlich der notwendigen Waldmehrung, die auch die Regierung anstrebt. Die Kommunen sollten mit diesen Anträgen sehr restriktiv umgehen und die Staatsregierung sie per Erlass dazu anhalten. Es gehören nicht nur gesunde Waldbestände erhalten, sondern auch kranke Flächen aufgeforstet.

Nur Strom aus erneuerbaren Quellen ist sicher, sauber und künftig noch bezahlbar. Beim Umbau der Energieversorgung muss aber darauf geachtet werden, die Umwelt nicht zu schädigen. Gesunde Waldflächen sollten nicht gerodet werden, um Windkraft- oder Photovoltaikanlagen zu errichten. Versiegelte Flächen – vor allem Dächer, Fassaden und Industriebrachen - sind dafür die richtigen Orte. Folglich verweist die Staatsregierung darauf, dass PV-Nutzung im Wald nur in sehr seltenen Ausnahmefällen zulässig ist. Wir begrüßen dieses Bekenntnis, auch mit Blick auf den Zustand der Wälder und deren wichtige Funktionen.“