Antonia Mertsching zum Tag des Bodens: Ackerland in Bauernhand!

Zum „Tag des Bodens“ am 5. Dezember erklärt die landwirtschaftspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Antonia Mertsching:

„,Der Ackerboden‘ ist der Boden des Jahres 2023 – und doch auch in Sachsen bedroht, wie unsere Große Anfrage (Drucksache 7/9989) zeigt: Im Schnitt fallen seit dem Jahr 2000 täglich 5,8 Hektar Fläche dem Bau von Siedlungen und Verkehrswegen zum Opfer. Betroffen sind vor allem Ackerflächen: Der Landwirtschaft gehen jeden Tag 4,3 Hektar verloren, weil Gebäude und Straßen gebaut werden. Wertvolle Flächen für die Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln, Energiepflanzen und nachwachsenden Rohstoffengehen permanent ersatzlos verloren. Aber Boden lässt sich nicht vermehren. Deshalb muss die Versiegelung endlich beschränkt und aktiv Flächen entsiegelt werden!

Landwirte und Landwirtinnen haben aber noch ein zweites Problem: Bodenspekulation, mit der sich viel Geld verdienen lässt. Der Preisdruck auf der Fläche steigt enorm! So wurden in den letzten Jahren Verkaufspreise von teils über 20.000 Euro und bis zu 37.000 Euro pro Hektar Ackerland durchgesetzt. 

Deshalb ist ein Agrarstrukturgesetz nötig, das den Landwirtinnen und Landwirten den Zugang zu Land sichert. Ackerland gehört in Bauernhand, außerlandwirtschaftliche Investoren müssen zurückgedrängt werden! Preisdeckel und Vorkaufsrechte sollen es den kleinen Betrieben ermöglichen, Flächen zu erwerben. Gemeinwohlorientierte Landgesellschaften sollten strategische Bodenreserven in öffentlicher Hand halten und sie an regionale Agrar- und Forstbetriebe verpachten.“