Buddeberg zum brutalen Angriff auf transgeschlechtliche Studentin: Homo- und transfeindliche Gewalt ist nicht hinnehmbar!

Wie der Studierendenrat Leipzig bekannt machte, wurde in der vergangenen Woche eine 22-jährige Studentin in der Leipziger Innenstadt brutal angegriffen. Grund dafür war offenbar die Transidentität der jungen Frau. Der Täter sprach die Studentin und ihre Freundin zuerst an, forderte sie auf, ihr Geschlecht zu entblößen – und brach ihr unvermittelt die Nase. Später folgte er ihr sogar bis in die Notaufnahme.

Dazu sagt Sarah Buddeberg, Parlamentarische Geschäftsführerin und gleichstellungs- und queerpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag:

Dieser brutale Angriff mitten am Tag in der Leipziger Innenstadt macht mich wütend. Dieser Vorfall ist symptomatisch für den Zustand unserer Gesellschaft. Schon im aktuellen Sachsenmonitor offenbarten sich 36 Prozent der Befragten als klar homofeindlich. Gewalttaten wie die in Leipzig dürfen sich nicht wiederholen, schon gar nicht dürfen sie alltäglich werden. Niemand soll auf Grund der eigenen sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität in Angst leben müssen!

Es ist schön und gut, dass die Landesregierung einen Landesaktionsplan zur Akzeptanz der Vielfalt von Lebensentwürfen auf den Weg gebracht hat. Aber wenn es wirklich hart auf hart kommt und Menschen wegen ihrer Identität oder ihres Geschlechts verletzt werden, muss sich die Staatsregierung klar dagegen positionieren. Gewalt darf nicht unwidersprochen bleiben! Das Papier des Aktionsplans mag geduldig sein, die Menschen hinter solchen Schlagzeilen sind es nicht.

So erschreckend diese Tat ist, sie ist leider kein Einzelfall. Auch in Sachsen werden täglich Menschen diskriminiert und Opfer von Gewalt, weil sie homosexuell, transsexuell oder intergeschlechtlich sind. Diese alltägliche Gewalt aber bleibt in der Regel unsichtbar, das ist auch das Ergebnis mehrerer Kleiner Anfragen (Drucksachen 6/11242 und 6/12649). Oft wird den Opfern nicht die Hilfe geboten, die sie benötigen, etwa durch Polizei und Justiz. Hier braucht es dringend mehr Sensibilisierung.

Umso mehr bewundere ich den Mut der Leipziger Studentin, die den Angriff und die Gewalt gegen sie nun öffentlich macht. Positiv ist auch die schnelle und eindeutige Positionierung des Leipziger Studierendenrats. Es braucht viel mehr Institutionen wie diese, die sich offensichtlicher Verrohung und Gewalt mutig entgegenstellen, statt zu schweigen!