Ist das Birkhuhn in Sachsen noch zu retten? Pinka: Artenhilfs-programm Birkhuhn in Sachsen lässt auf sich warten

Der Ausschuss für Umwelt und Landwirtschaft des Sächsischen Landtages hörte heute öffentlich Sachverständige zum Antrag der Fraktion DIE LINKE „Birkhuhn-Artenhilfsprogramm im Erzgebirge umsetzen“ (Drucksache 6/13945). Alle mahnten eine schnelle Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz des Birkhuhns an, um den Verlust der verbliebenen Birkhuhn-Population zu verhindern. Kritisch wurde gesehen, dass ein bereits vor zehn Jahren begonnenes Sofortprogramm nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat, dass die Bewirtschaftung des Staatswaldes durch den Staatsbetrieb Sachsenforst dem Schutz des Birkhuhns zuwiderläuft und dass die Staatsregierung bisher eine Beteiligung der Verbände sowie Gebietsbetreuer betroffener Vogelschutzgebiete im Rahmen eines Artenhilfsprogramms für das Birkhuhn ignoriert. Der Zuspruch der Öffentlichkeit für dieses Thema war außergewöhnlich groß, so dass die Platzkapazitäten erweitert werden mussten.

„Ich bin von dem ehrenamtlichen Engagement der Vereine und Gebietsbetreuer in den betroffenen Vogelschutzgebieten, die sich der Erhaltung des Birkhuhns in Sachsen verschrieben haben, beeindruckt und es freut mich, dass dieses Thema so ein großes öffentliches Interesse geweckt hat“ sagt Dr. Jana Pinka, Sprecherin der Linksfraktion für Umweltpolitik und Ressourcenwirtschaft. „Daher kann ich es nicht nachvollziehen, dass die Staatsregierung außer bunten Broschüren und Lippenbekenntnissen bislang nicht nennenswert zum Schutz des Birkhuhns in Sachsen beigetragen hat und die Mitarbeit der kompetenten Ehrenamtlichen bislang ignoriert wurde. Es ist enttäuschend, dass große Chancen und Möglichkeiten in den letzten 28 Jahren nicht genutzt wurden. Ich hoffe, dass diese Anhörung dem dringend notwendigen Artenhilfsprogramm für das Birkhuhn neuen Schub gibt, sonst ist es für das Birkhuhn in Sachsen schlicht zu spät.“