Kosel zum „Sachsengespräch“ in Bautzen: Kretschmer muss liefern, bei sorbischer Sprachschule wie beim Sorbengesetz!

Gestern besuchte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) mit Vertretern der Staatsregierung die Stadt Bautzen, um mit sorbischen Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen. Dazu erklärt der Sprecher der Linksfraktion im Sächsischen Landtag für nationale Minderheiten, Heiko Kosel:

Auch bei diesem Diskussionsformat ist es entscheidend, ob geweckte Hoffnungen erfüllt und Versprechen eingehalten werden. Das gilt nach dem gestrigen Abend vor allem für zweierlei:

Erstens ist es notwendig, eine institutionalisierte sorbische Sprachschule zu schaffen, um Seiteneinsteiger in den Lehrerberuf, aber auch kommunale Verwaltungsangestellte oder sorbische Journalisten zu schulen. In diesem Zusammenhang kam klar zum Ausdruck, dass die Schließung der sorbischen Sprachschule in Milkel Anfang der 1990er Jahre ein gravierender Fehler war. Die praktischen Erfahrungen der im Land Brandenburg bestehenden Schule für Niedersorbische Sprache und Kultur sollten auch Sachsen inspirieren.

Zweitens steht eine Novellierung des Sächsischen Sorbengesetzes an. Zwar erklärte der Ministerpräsident, dass die Landesregierung in der gegenwärtigen Wahlperiode eine solche Überarbeitung nicht mehr beabsichtige. Eine Verständigung über konkrete Inhalte wäre aber sinnvoll. Wie werden als LINKE einen aktiven Beitrag dazu leisten, das vor fast 20 Jahren verabschiedete Sorbengesetz an die aktuellen Minderheitenrechte anzupassen.