Linksfraktion schlägt Maßnahmenprogramm vor, um Corona-Folgen für junge Menschen zu lindern – Staatsregierung soll handeln

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Die Linksfraktion fordert einen umfassenden Maßnahmenkatalog, mit dem die Staatsregierung junge Menschen von den negativen gesundheitlichen und psychischen Folgen der Corona-Pandemie entlasten soll (Drucksache 7/10935). Ausgehend von einer ausführlichen Bedarfsanalyse sollen unter anderem wohnortnahe Anlauf-, Beratungs-, Unterstützungs- und Therapieangebote auf- und ausgebaut werden. Beim Sozialministerium sollen ein Runder Tisch Kinder- und Jugendgesundheit gegründet sowie eine Fachstelle Kinder- und Jugendgesundheit etabliert werden. Das Landesjugendamt soll ausgebaut, die Jugendhilfebudgets und Jugendhilfekapazitäten sollen ausgeweitet werden. Das pädagogische Personal der Bildungseinrichtungen will die Linksfraktion stärker sensibilisieren lassen, damit psychische Belastungen und Erkrankungen frühzeitig erkannt werden. Aufsuchende Sprechstunden von Therapeutinnen und Therapeuten an Kindertagesstätten und Schulen sollen ermöglicht und ein Schulgesundheitsfachkräfte-Programm gestartet werden. Die Fraktion schlägt außerdem einen fächerübergreifenden Rahmenlehrplan Gesundheit vor. Nicht zuletzt soll es mehr Plätze für Eltern-Kind-Kuren geben. Auch das Budget für Förderung von Urlauben einkommensarmer Familien soll wachsen.

Der Ausschuss für Soziales und Gesundheit hörte heute dazu Sachverständige.Dazu erklären die gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Susanne Schaper und Anna Gorskih, Sprecherin für Kinder- und Jugendpolitik:

„Die Pandemie und die Eindämmungsmaßnahmen haben die Gesundheit und Psyche vieler junger Menschen erheblich beeinträchtigt – das zeigen zahlreiche Studien, darunter die 8. Ad-hoc-Stellungnahme der Leopoldina ,Kinder und Jugendliche in der Coronavirus-Pandemie: psychosoziale und edukative Herausforderungen und Chancen‘ und das ,Strategiepapier der Ostdeutschen Psychotherapeutenkammer zur Bewältigung der psychischen Folgen der Pandemie für Kinder, Jugendliche und Familien‘. Dass die Eingriffe in den Alltag von Kindern und Jugendlichen im Verlauf der Pandemie – wenngleich leicht abgeschwächt – auch weiterhin folgenschwer sind, zeigen auch die Zwischenberichte zur derzeit noch laufenden Studie Corona und Psyche. Unser Antrag zeigt umfassend auf, mit welchen Mitteln die Staatsregierung gegensteuern kann und muss. Das ist schon deshalb virulent, weil die Angebote zur Erhaltung der psychischen Gesundheit junger Menschen schon vor der Pandemie dem Bedarf nicht mehr gerecht wurden.“