Linksfraktion verlieh „Engagement-Preis für demokratische Kultur“ – Gebhardt: Wir ehren Zeichen für das freundliche Sachsen

Die Mitglieder der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag haben in diesem Jahr erstmals einen „Engagement-Preis für demokratische Kultur 2018“ ausgelobt. Heute wurde die Auszeichnung im Sächsischen Landtag verliehen. Der „Engagement-Preis für demokratische Kultur 2018“ wurde in drei Kategorien vergeben:

Kategorie „Etablierte Initiative“, dotiert mit 1.000,00 Euro:

Netzwerk für demokratische Kultur Wurzen

Das Netzwerk für demokratische Kultur Wurzen e. V. als gemeinnütziger Verein streitet seit 19 Jahren für Vielfalt und Toleranz. 60 bis 70 aktive Mitglieder arbeiten größtenteils ehrenamtlich und setzen jährlich bis zu 50 Projekte und Veranstaltungen um. Sie schaffen für Bürger und Bürgerinnen, Jugendliche und Kinder offene Räume und fördern so eine aktive demokratische Zivilgesellschaft. Für ihre Arbeit müssen sich Engagierten öffentlich und in sozialen Netzwerken rechtfertigen und Angriffe ertragen. Trotz aller Widerstände zeigen sie dennoch Haltung.

Kategorie „Junge Initiative“, dotiert mit 1.000,00 Euro

Demobeobachtungsgruppe Leipzig

Insbesondere vor dem Hintergrund der Mobilisierung rechter Akteure auf Sachsens Straßen haben sich seit 2014 viele Menschen auf den Weg gemacht, um für Humanismus, Grund- und Menschenrechte streiten. Die ehrenamtliche Demobeobachtungsgruppe Leipzig kämpft für demokratische Grundsätze – ihr Fokus liegt auf dem Umgang der Polizei mit dem Grundrecht auf Versammlungsfreiheit. Die Gruppe begleitet Versammlungen und dokumentiert öffentlich das Handeln der Behörden. Mit kritischem Blick auf den Umgang mit der Versammlungsfreiheit verteidigt die Initiative eines der wichtigsten Instrumente der demokratischen Willensbildung.

Kategorie „Engagierte Einzelperson“, dotiert mit 500,00 Euro.

Rebecca Jäger, Kämpferin gegen Missstände beim Transsexuellengesetz

Rebecca Jäger steht exemplarisch für hohen persönlichen Einsatz im Kampf gegen gesellschaftliche Missstände. Ausgehend von ihrer eigenen Entscheidung, eine Personenstandsänderung anzustreben, streitet sie für sich selbst und andere gegen die Steine, die das veraltete Transsexuellengesetz den Betroffenen in den Weg legt. Sie erzeugt damit öffentlichen Druck gegen Diskriminierung. Auch nachdem ihr Antrag nach langem Rechtsstreit endlich genehmigt wurde, kämpft sie weiter für die Rechte von Trans*menschen.

Der Fraktionsvorsitzende Rico Gebhardt erklärt:

„Mit dem ,Engagement-Preis für demokratische Kultur‘ würdigen die Abgeordneten meiner Fraktion Menschen, Gruppen, Initiativen, Vereine oder Verbände, die sich für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen in Sachsen einsetzen. Und zwar nicht von oben herab, sondern auf Augenhöhe mit den Betroffenen, damit sie selbst zur stärkeren Mitwirkung an den sie betreffenden Entscheidungen befähigt werden. Wir freuen uns, dass die Einsendungen eine große Bandbreite des demokratischen Engagements widerspiegeln. Die Entscheidungen sind der Jury schwer gefallen, denn alle Nominierten wirken für eine lebendige demokratische Kultur – und setzen damit Zeichen für das andere, das freundliche Sachsen.

Die Preisträgerinnen und Preisträger und alle diejenigen, deren Engagement uns tief bewegt, stehen für eine Welt, in der die Grundwerte des Grundgesetzes ihre Gültigkeit haben. Und in der diese Grundwerte gegen alle verteidigt werden, die sie – unter welchen Vorwänden auch immer – einschränken wollen. Dafür möchten wir ihnen herzlich danken!“

Hintergrund

Die Finanzierung der Dotierungen erfolgt durch Spenden der Mitglieder der Fraktion. Für den Preis können sich Personen, Gruppen, Initiativen, Vereine oder Verbände bewerben, die sich im Bereich des Ausbaus demokratischer Beteiligung engagieren und ihren (Wohn)sitz in Sachsen haben und/oder in Sachsen tätig sind.