Nico Brünler: Beschäftigte bei GKN Driveline leiden unter Profitgier und Investitionsverweigerung – Freistaat darf nicht zuschauen!

Die Eigentümer des Werks von GKN Driveline in Mosel planen die komplette Schließung des Werkes. Damit würden in einer Region, die wirtschaftlich massiv von gut bezahlten Arbeitsplätzen in der Automobilindustrie abhängt, auf einen Schlag 800 Jobs verloren gehen. Die IG Metall erklärt zum Hintergrund, dass das Unternehmen wiederholt nicht auf Angebote der Gewerkschaft eingegangen sei, Modernisierungen durchzuführen. Stattdessen verlagert GKN Driveline seine Produktion ins Ausland, um Kosten zu sparen.

Nico Brünler, arbeits- und wirtschaftspolitischer Sprecher der Linksfraktion, erklärt dazu:

„Die Schließung des Werks in Mosel bedeutet den Verlust von 800 gut bezahlten Industriearbeitsplätzen, in einer Region, die essentiell vom Automobilbau abhängt. Die Behauptung der Unternehmensführung, das Werk sei auf Grund des Umbaus der Automobilbranche nicht mehr rentabel, ist gleich in mehrfacher Hinsicht fadenscheinig: Erstens sind die meisten Teile, die in Mosel produziert werden, auch für E-Autos wichtig. Zweitens gibt es seitens der Bundesregierung milliardenschwere Förderprogramme, um die Unternehmen im Strukturwandel zu unterstützen. Drittens lagen konkrete Vorschläge der Beschäftigten auf dem Tisch, das Werk zu modernisieren. Das Werk wird offensichtlich nur aus Kostengründen geschlossen.

Diese Profitgier zulasten der Beschäftigten erfordert entschiedenen Widerstand! Dabei braucht die Belegschaft auch die Unterstützung der Landespolitik, die über Gesprächsangebote an die Unternehmensführung hinausgehen muss. Wo ist der Plan der Landesregierung, die Zuliefererbetriebe im Strukturwandel zu unterstützen, damit so etwas nicht mehr vorkommt? Ein Weg könnte darin bestehen, die vorhandenen kleinen und mittleren Betriebe mit Förderlotsen durch den Förderdschungel zu leiten.

Außerdem muss die Mitbestimmung der Beschäftigten generell deutlich ausgebaut werden! Der Fall GKN Automotive zeigt: Es kann fatale Konsequenzen haben, wenn Unternehmensleitungen sinnvolle Forderungen ihrer Beschäftigten folgenlos ignorieren können. Dann heißt es Standortverlagerung statt Modernisierung, obwohl die Chance bestand und immer noch besteht, neue Geschäftsfelder zu erschließen. Umso mehr braucht es die Beschäftigten zusammen mit der IG Metall, die sich jeden Tag für einen guten Strukturwandel in der Automobilindustrie engagieren. Wir stehen fest an ihrer Seite.“