Rico Gebhardt: Es ist unerträglich, dass Theo Müller sich mit einer offiziellen Würdigung des Freistaates schmücken darf

Sachsenmilch-Boss Theo Müller hat bestätigt, dass er Kontakte zur AfD unterhält. Er habe „nicht den geringsten Anhaltspunkt“ für NS-Ideologie entdecken können. Dazu sagt FraktionschefRico Gebhardt:

„Wieder wird klar: Ministerpräsident Kretschmer hat einen Fehler gemacht, als er 2021 in die Schweiz reiste, dem Steuerflüchtling Theo Müller den Sächsischen Verdienstorden anzuheften. Mit dieser untertänigen Gefälligkeitsehrung hat Kretschmer den Freistaat blamiert und nicht nur jene Beschäftigte verhöhnt, die unter kritikwürdigen Bedingungen Müllers Wohlstand erarbeiten.

Es ist das erklärte Ziel der AfD, die CDU zu zerstören. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Müller mit seinen Kontakten in die Rechtsaußen-Partei andere Zwecke verfolgt als diese zu unterstützen, womöglich auch finanziell. Da hat sich Kretschmer wirklich einen feinen Preisträger ausgesucht!

Die Linksfraktion hatte die Entscheidung des Ministerpräsidenten, Müller auszuzeichnen, im Landtag zum Thema gemacht. Die Staatskanzlei rechtfertigte die Auszeichnung damit, dass Müller sich um die Blasmusik verdient gemacht habe. Die Linksfraktion verwies hingegen darauf, dass Müller 1991 die Mittelsächsischen Milchwerke pachtete und alle Beschäftigten rauswarf, auch Schwangere und Schwerbehinderte. Mit staatlichen Subventionen von über 70 Millionen Euro vernichtete der Unternehmer Arbeitsplätze, indem er zwar neue Jobs in Leppersdorf schuf, aber gleichzeitig zwei Werke in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen dichtmachte. Sachsens Milchbauern und -bäuerinnen zahlte er nur einen unterdurchschnittlichen Milchpreis, mit kreativen Geschäftspraktiken ergatterte Müller Millionensubventionen. Es gebe nur drei Dinge, um die er sich als Unternehmer kümmern müsse, so Müller: Gewinn, Gewinn, Gewinn.

Die Liste der Gründe, warum die Verleihung des Verdienstordens falsch war, ist um einen Punkt länger geworden. Bei aller Kritik, die man an der Vergabe von Orden an sich haben kann: Es ist unerträglich, dass Müller sich mit einer offiziellen Würdigung des Freistaates schmücken darf.“