Runder Tisch Alleinerziehende übergab seine Forderungen an Wirtschaftsminister Martin Dulig – Sarah Buddeberg: Endlich handeln!

Im März 2022 hatte die Linksfraktion einen Runden Tisch zur Lage von Alleinerziehenden ins Leben gerufen. Betroffene, Verbände und Politik haben in mehreren Treffen Lösungen entwickelt und im November 2022 einen Forderungskatalog verabschiedet. Heute haben Brunhild Fischer (Vorsitzende des Alleinerziehendenverbandes SHiA e.V), Susanne Köhler (Vorsitzende des Landesfrauenrates Sachsen e.V.), Andrea Pankau (Landesfrauenrat Sachsen e.V.), Grit Jandura (Frauenförderwerk Dresden e.V.) und die gleichstellungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sarah Buddeberg, das Papier im Landtag offiziell an Wirtschaftsminister Martin Dulig übergeben. Sarah Buddeberg erklärt dazu:

„Nachdem die Staatsregierung es abgelehnt hatte, Betroffene und Sachverständige selbst an einem Runden Tisch zu versammeln, haben wir dies gemeinsam mit dem Landesfrauenrat e.V., dem Landesfamilienverband SHIA e.V. sowie dem Frauenförderwerk Dresden e.V. selbst übernommen. Unser Dank gilt allen, die ihre Perspektive dort eingebracht haben. Es ist gut, dass der Wirtschaftsminister heute das Maßnahmenpaket entgegengenommen hat, auf das sich Fachverbände, Politik, Kommunen und Alleinerziehende verständigt haben.

Es braucht gezielte arbeitsmarkt-, und familienpolitische Maßnahmen, um Hemmnisse und Zugangshürden abzubauen, Strukturen anzupassen und allen Alleinerziehenden den Zugang zum Arbeitsmarkt zu gewähren. Die Koalition muss jetzt schnellstens den entsprechenden Landesaktionsplan vorlegen, den sie im Koalitionsvertrag vereinbart hat. Sonst bleibt in dieser Wahlperiode keine Zeit mehr, ihn umzusetzen. Erst vor wenigen Tagen hat der Wirtschaftsminister auf meine Nachfrage hin (Drucksache 7/13521) allerdings mitgeteilt, dass eine Kabinettsbefassung erst im 1. Quartal 2024 angestrebt wird. Die Staatsregierung hat sehr viel Zeit vertrödelt!

Sobald der Aktionsplan veröffentlicht ist, wird der Runde Tisch erneut zusammentreten, um den Prozess weiter konstruktiv zu begleiten.“

Hintergrund

In Sachsen leben etwa 135.000 Alleinerziehende, davon 95,4 Prozent mit Kindern unter 18 Jahren. Das sind mehr als ein Viertel der sächsischen Familien und deutlich mehr als im Bundesschnitt (18 Prozent). Vor allem Frauen betreuen ihre Kinder alleine. Obwohl 81 Prozent der Alleinerziehenden in Sachsen erwerbstätig sind, lebt ein Großteil der Alleinerziehenden mit ihren Kindern in Armut.  Diese Zahlen zeigen deutlich, dass die Ursachen in den bestehenden Strukturen des Arbeitsmarktes zu suchen sind, die für Alleinerziehende oft unüberwindbare Hürden sind.