Schaper: Auch in Sachsen müssen immer mehr ältere Menschen weiterarbeiten – gesetzliche Rentenversicherung ausbauen!

In den letzten drei Jahren ist die Zahl der Menschen in Sachsen, die auch nach dem 65. Geburtstag sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, um etwa 30 Prozent (Männer) bzw. um 47 Prozent (Frauen) angestiegen. Mithin arbeiten derzeit insgesamt 11.900 Personen im Freistaat auch im Rentenalter weiter. Die Zahl der geringfügig Beschäftigten über 65-Jährigen stieg stetig von 20.950 Männern und 16.335 Frauen im Jahr 2015 auf 26.500 Männer bzw. 22.300 Frauen im Jahr 2017. Den stärksten Anstieg mit insgesamt 49,7 Prozent im Vergleich zu 2015 gab es im Landkreis Görlitz, gefolgt vom Erzgebirgskreis (42,6 Prozent) und Dresden (42,2 Prozent).

Diese Ergebnisse ihrer entsprechenden Kleinen Anfrage (Drucksache 6/14197) kommentiert die

sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Susanne Schaper:

Es gibt verschiedene Gründe dafür, dass auch in Sachsen immer mehr Rentnerinnen und Rentner weiterarbeiten – den Fachkräftemangel, sicher auch den freien Willen mancher, aber auch zu geringe Renten. Die Zahlbeträge werden laut der Deutschen Rentenversicherung immer kleiner – erhielten Männer, die zum 31.12.2016 im Osten in Rente waren, noch durchschnittlich 1.118 Euro, waren es im Neuzugang 2017 nur noch 968 Euro.

Daran werden auch die jüngsten Ankündigungen der Bundesregierung nichts ändern, die Riester-Rente weiter zu stärken. CDU und SPD legen keine wirklichen Vorschläge vor, um die gesetzliche Rentenversicherung so auszubauen, dass sie allen einen würdevollen Ruhestand sichert. Niemand soll mehr dazu gezwungen sein, nach dem Renteneintritt weiterzuarbeiten!

Erste und längst überfällige Schritte wären die Abschaffung von Beitragsbemessungsgrenzen, damit Spitzenverdiener sich nicht weiter eines Teils ihrer Verantwortung entledigen können, sowie eine Rentenversicherungspflicht für Selbstständige und Beamte. Auch die sächsische Landesregierung steht in der Verantwortung, auf der Bundesebene für ein solidarisches Versicherungsmodell zu streiten, das alle einbezieht. Aber dazu braucht es eine andere politische Mehrheit, auch in Sachsen.