Susanne Schaper: Sachsen darf nicht noch mehr Apotheken einbüßen – Staat muss Arzneimittelversorgung sichern

Die gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Susanne Schaper, erklärt zum heutigen Apotheken-Protesttag:

„Seit Jahren warne ich davor, dass die Zahl der Apotheken langsam sinkt. Perspektivisch ist die flächendeckende Versorgung gefährdet, vor allem im ländlichen Raum. Die Apotheke vor Ort ist unverzichtbar, weil sie – anders als Internetapotheken – eine niedrigschwelle medizinische Beratung bietet. Unsere alternde Bevölkerung ist darauf angewiesen, zumal es nicht überall genug Arztpraxen gibt. Auch angesichts der Medikamentenengpässe und der nötigen Herstellung von Ersatzprodukten sind die Apotheken unverzichtbar. 

Damit wieder mehr junge Menschen Lust haben, diesen Beruf zu ergreifen und eine Apotheke zu betreiben, müssen die Rahmenbedingungen besser werden. Das fängt bei den Honoraren an, die seit beinahe 20 Jahren eingefroren sind, und hört beim Abbau zeitraubender Bürokratie nicht auf. Der Beratungsaufwand muss vergütet werden. Gleichzeitig sollten die Apothekerinnen und Apotheker mehr Entscheidungsspielraum bei der Verordnung von Arzneimitteln bekommen. Auch der Aufwand zur Bewältigung von Lieferengpässen muss ausgeglichen werden. Der Freistaat muss aktiv werden, damit die Rohstoffbeschaffung für Medikamente besser wird und mehr Ausbildungsplätze entstehen. Daher unterstütze ich den Protesttag.“