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Luise Neuhaus-Wartenberg: Beim Thema geschlechtergerechte Sprache wohlwollend und wertschätzend miteinander umgehen – Verbote sind falsch

 

Per Dienstanweisung verbietet der Amtschef des Kultusministeriums, Winfried Kühner, den Schulen die Verwendung geschlechtergerechter Sprache. Dazu sagt die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Luise Neuhaus-Wartenberg:

„Es sollte uns zu denken geben, dass viele junge Leute in Sachen Toleranz und Sensibilität viel weiter sind als das Kultusministerium. Wir plädieren für einen wohlwollenden und wertschätzenden Umgang: Niemandem sollte es vorgeschrieben werden, geschlechtergerechte Sprache zu verwenden oder das zu unterlassen. Es ist ein fatales Signal, dass das Ministerium Vereine und externe Projekte vertraglich verpflichten lässt, auf geschlechtergerechte Sprache zu verzichten. So schließt es wegen einer Formalie wichtige Verbündete aus, die dabei helfen können, die Werte von Demokratie, Toleranz und Vielfalt zu vermitteln. Guter Unterricht lebt auch von externen Impulsen!

Noch im letzten Landtagsplenum hat die Koalition den Antrag ,Sächsische Schulen als Orte der Demokratie und Vielfalt‘ vorgelegt, der auch beschlossen worden ist. Das Sprachverbot beschneidet die Vielfalt. Gleichzeitig lässt die Regierung über das ,Bildungsland2030‘ debattieren – das passt alles nicht zusammen.

Das Anliegen, alle Geschlechter in der Sprache gleichermaßen zu berücksichtigen, ist berechtigt. Sprache verändert sich ständig, die Sprachgemeinschaft probiert unterschiedliche Formen der geschlechtergerechten Sprache aus. Am Ende wird sich im Gebrauch entscheiden, welche Form sich durchsetzt. Staatlich verordnen lässt sich das in keine Richtung. Fallen wir nicht auf politische Kräfte herein, die wie besessen ständig über dieses Thema reden, weil sie keine Lösungen für die eigentlichen Probleme anzubieten haben.“