Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag
#sogehtsolidarisch Ende März 2024
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Foto :
Unterillertaler_CC BY-SA 3.0_Wikimedia Commons
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Liebe Leserin, lieber Leser,
letzte Woche haben Ministerpräsident Michael Kretschmer und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius den geplanten Bundeswehrstandort in Bernsdorf besichtigt, wo das neue Logistikbataillon 471 stationiert werden soll. Die Linksfraktion ist skeptisch, ob die Bundeswehr-Ansiedlung der Region hilft. Wir sehen die wirtschaftliche Entwicklungsperspektive der Lausitz nicht im Militär, sondern in nachhaltiger Kreislaufwirtschaft mit Maschinenbau, Forschung und Entwicklung, Energienutzung aus erneuerbaren Quellen und Schienenfahrzeugindustrie. Dort gehören die Fördermittel hin! Die Bundeswehr-Ansiedlung verstärkt hingegen auch den Fachkräftemangel in der Region. Aufrüstung ist nie ein Grund zur Freude. Es ist legitim, sie zu hinterfragen, denn sie macht die Welt keineswegs friedlicher. Daher sehen wir auch die Debatte kritisch, Kinder mit Übungen in der Schule „kriegstüchtig“ zu machen.
Welche Themen sonst noch in der zweiten Märzhälfte wichtig waren, zeigt unsere kleine Rückschau.
Kevin Reißig, Pressesprecher
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Wie wird Energie bezahlbar? Darüber möchten wir gern ins Gespräch kommen. Am 17. April haben die Bürgerinnen und Bürger ab 13 Uhr die Möglichkeit, auf dem Glauchauer Marktplatz mit dem Landtagsabgeordneten und energiepolitischen Sprecher der Linksfraktion, Marco Böhme, zu sprechen – über Energiepreise, die Nutzung der Windenergie oder den Umbau der Wärmeversorgung.
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„Gute Löhne, stabile Rente, faire Altersgrenze: Respekt für Arbeits- und Lebensleistung“ – zu diesem Thema hat die SPD eine Landtagsdebatte beantragt. Von diesem Ideal ist das Niedriglohnland Sachsen weit entfernt, weil die Kretschmer-Koalition aus CDU, Grünen und SPD keine gerechten Lösungen hinbekommt – Stichwort Vergabegesetz. Wir fordern die solidarische Erwerbstätigenversicherung, in die alle gleichermaßen und gerecht einzahlen.
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Wer im Pflegeheim leben muss, zahlt Eigenbeitrag – nicht nur für Pflege, Essen und Unterbringung, sondern auch für die Investitionskosten des Betreibers. Anders als bei Krankenhäusern, deren Investitionen der Staat bezahlen muss, finanzieren Pflegebedürftige also mehr als die laufenden Kosten. Ein Großteil der rasant steigenden Eigenanteile beruht auf Investitionskosten. Wir fordern ein sächsisches Pflegewohngeld, das den Pflegebedürftigen diese Last abnimmt.
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Wir hatten lange einen Runden Tisch für bessere Bildung gefordert. Umso hoffnungsfroher waren wir, als das Kultusministerium den Debattenprozess „Bildungsland Sachsen 2030“ anstieß. Zentrale Ergebnisse haben wir jetzt dem Landtag zur Abstimmung vorgelegt – und eine Abfuhr von CDU, Grünen, SPD und AfD kassiert. „Bildungsland Sachsen 2030“ darf nicht zur Alibiveranstaltung werden. Veränderungen sind notwendig, um Lernende und Lehrende zu entlasten!
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„Alleinerziehende nicht allein lassen“ – so der Titel unserer jüngsten Aktuellen Debatte im Landtag. Alleinerziehende müssen Familienalltag, Kindererziehung, Beruf, Haushalt, Behördengänge und alles andere alleine bewerkstelligen – und sind besonders armutsgefährdet. In Sachsen betrifft das etwa 135.000 Familien, das ist jede vierte. Die Kretschmer-Koalition hat so gut wie nichts unternommen, um den Alleinerziehenden zu helfen. Wir wollen das besser machen.
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Die meisten Menschen, die Haustiere halten, machen dies tierwohlgerecht und liebevoll. Leider werden aber nicht alle Tiere artgerecht versorgt. Tausende werden jedes Jahr ausgesetzt, die Heime sind überfüllt. Verstöße werden nicht konsequent geahndet. Wir haben jetzt im Landtag Vorschläge gemacht, wie der Tierschutz besser werden kann. Vor allem brauchen die Tierheime mehr Ressourcen! Zudem muss der illegale Welpenhandel bekämpft werden.
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In der Kulturförderung des Bundes gilt ab Juli eine verbindliche Honorar-Untergrenze. In Sachsen ist das weiterhin nicht in Sicht, obwohl Dresden und Leipzig vorangegangen sind. Kulturministerin Barbara Klepsch kann aber auch fünf Jahre nach dem Koalitionsversprechen, Kulturschaffende fair zu vergüten, keinen Erfolg vorweisen oder ihn wenigstens in Aussicht stellen. Für viele Aktive in der Kultur heißt das: Ausblick auf Altersarmut und sozialer Abstieg in Zeiten der Preissteigerung.
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An den Tankstellen im Osten soll es bald kein Superbenzin E95 mehr geben: Der klimafreundliche Dieselkraftstoff „HV100“ braucht Platz. Er soll neben fossilem Diesel angeboten werden, für bis zu 15 Cent mehr. Für Benziner bleiben E10 oder das teure Super Plus. Klimapolitisch ist Biodiesel sinnvoll. Ohne Ausgleich gibt es aber ein soziales Problem: Menschen mit kleinem oder mittlerem Einkommen, die auf einen älteren Benziner angewiesen sind, müssen dann Super Plus tanken.
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2023 nahm die Polizei insgesamt 2.710 rechtsmotivierte Straftaten auf, mehr als sieben jeden Tag. Das ist ein besonders kräftiges Plus gegenüber dem Vorjahr mit rund 1.900 Taten. Innenminister Armin Schuster (CDU) muss entschlossen gegensteuern. In die Statistik gingen überwiegend sogenannte Propaganda-Delikte ein, die oft mit Sachbeschädigung einhergehen. Hinzu kommen Beleidigungen, Bedrohungen und Körperverletzungen.
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Maarten Sepp_CC BY-SA 3.0_Wikimedia Commons
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Die Staatsregierung soll darauf hinwirken, dass das Lausitz Festival eine neue Intendanz bekommt. An der bisherigen Führung gibt es viel Kritik, weil die regionalen Kulturschaffenden – insbesondere die lausitzer und die sorbisch-wendischen – viel zu wenig einbezogen werden. Die Bilanz ist ernüchternd: Im letzten Jahr besuchten nur etwa 7.000 Menschen das Festival, trotz enormer Förderung aus Steuergeld. Wir wollen, dass das Festival sein Potential ausschöpft.
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