Pflege

In Sachsen leben etwa 150.000 Pflegebedürftige. Ihre Zahl wird steigen. Noch herrscht kein Pflegenotstand, aber er droht. Denn Personal fehlt: Hunderte Stellen sind frei, Fachkräfte wandern gen Westen ab, wo sie mehr verdienen. Selbst der Pflege-Mindestlohn ist hier niedriger. Mehr als ein Drittel der Pflegekräfte, von denen über 90 Prozent Frauen sind, arbeitet in Teilzeit und erreicht kein existenzsicherndes Einkommen.

Pflege muss mehr wert sein! Die Kommunen sollen stärker als Träger aktiv werden. Damit Pflegeleistungen bezahlbar bleiben, sollen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu gleichen Teilen in die Pflegeversicherung einzahlen. Eine umlagefinanzierte Bürgerversicherung, in die alle Einkommensempfänger einzahlen, könnte auch das Pflegerisiko besser absichern. Der Freistaat sollte das Thema zudem selbst bearbeiten und eine Landesbedarfsplanung sowie ein Landespflegegesetz vorlegen, das für neutrale Qualitätskontrollen sorgt. Stationäre und ambulante Versorgung wollen wir verbinden.